08.
Feb 2021

Rückrufwelle wird die Wohnmobil-Szene erreichen

Obwohl zahlreiche Wohnmobile mit Fiat- und Iveco-Motoren manipuliert wurden, gab es bislang noch keine Rückrufe dieser Fahrzeuge. Das liegt daran, dass die italienischen Behörden für die Rückrufe verantwortlich sind und den Fiat-Konzern möglicherweise schützen wollen. Früher oder später ist eine Rückrufwelle der Fahrzeuge jedoch unausweichlich. Betroffene Halter müssen sich daher bereits jetzt auf die damit verbundenen Konsequenzen gefasst machen. 

Diese Folgen hat der Abgasskandal für betroffene Halter 

Der PKW-Dieselskandal hat bereits gezeigt, dass Fahrzeugmanipulationen unter anderem für enorme Wertverluste sorgen. Aufgrund ihrer fehlerhaften Abgasreinigung hätten die betroffenen PKW nämlich eigentlich nie zugelassen werden dürfen. Daher droht ihnen ein ständiges Stilllegungsrisiko. 

Aufgrund der ausbleibenden Rückrufe wissen viele betroffene Besitzer von Fahrzeugen aus dem gesamten Fiat Chrysler-Konzern jedoch noch gar nicht, dass ihre Automobile die vorgeschriebenen Emissionswerte gar nicht einhalten. Von dem Abgasskandal bei Fiat wissen die für die Rückrufe zuständigen italienischen Behörden bereits seit Jahren. Das deutsche Verkehrsministerium informierte die Italiener, nachdem es im Anschluss an die Bosch-Aussagen Abgastests durchführen ließ.  

 

Rückrufwelle könnte dieses Jahr kommen 

Da die italienischen Behörden dennoch nichts unternahmen, damit die Fahrzeuge endlich die Voraussetzungen für die Straßenzulassung erfüllen, ermittelt nun sogar die EU-Kommission gegen Italien. Aufgrund des Drucks durch die Ermittlungen ist es wahrscheinlich, dass die längst fälligen Rückrufe noch in diesem Jahr erfolgen.  

Dazu beitragen könnten auch die Untersuchungsergebnisse der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Die zuständigen Ermittler durchsuchten im Sommer 2020 mehrere italienischen, deutschen und schweizerischen Geschäftsgebäuden von Fiat und dessen Tochterunternehmen Iveco. Aktuell werden die gesammelten Beweismittel noch ausgewertet. Im Oktober 2020 veröffentlichte die Staatsanwaltschaft jedoch bereits eine Liste mit Fiat- und Iveco-Motoren, die manipuliert wurden.  

 

Diese Modelle sind vom Wohnmobil-Abgasskandal betroffen 

Konkret sollen folgende Motoren von dem Abgasskandal bei Fiat und Iveco betroffen sein: 1.3 Liter Multijet, 1.3 Liter 16V Multijet, 1.6 Liter Multijet, 1.6 Liter, 2.0 Liter Multijet, 2.0 Liter, 2.2 Liter Multijet II, 2.3 Liter, 2.3 Liter Multijet, 3.0 Liter. 

Die manipulierten Motoren wurden zwischen 2014 und 2019 in Modellen wie dem Fiat Ducato sowie den Iveco-Fahrzeugen Daily Hi-Matic, Daily 4×4 und Eurocargo verbaut. Diese Modelle werden von mehr als 50 namhaften Reisemobilherstellern als Basis genutzt. Dazu zählen unter anderem Hymer, Carthago und Dethleffs. 

 

Das sind die Verbraucherrechte im Abgasskandal   

Vom Abgasskandal betroffene Fahrzeughalter können die Auszahlung des vollständigen Kaufpreises ihres Fahrzeuges bei dem jeweiligen Hersteller geltend machen und ihr Auto dafür zurückgeben. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, das Fahrzeug weiterzunutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten. 

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