06.
Feb 2023

Sind Glücksspiellizenzen aus Zypern in Deutschland gültig?

Zypern zählt neben Malta und Gibraltar zu den europäischen Ländern mit den meisten Online-Glücksspielanbietern. Dank sehr liberaler Steuer- und Glücksspielgesetze hat die Mittelmeerinsel in den vergangenen Jahren viele Unternehmen aus dieser Industrie angelockt. Teilweise sind entsprechende Firmen auch in Deutschland aktiv. Aber sind zypriotische Online-Glücksspiellizenzen hierzulande überhaupt gültig?

Kein Glücksspielunternehmen aus Zypern besitzt eine deutsche Konzession

Ausländische Glücksspielanbieter argumentieren in aller Regel, dass diese mit ihren Konzessionen aus einem EU-Land aufgrund der EU-Dienstleistungsfreiheit auch in anderen Ländern der Europäischen Union legal seien. Allerdings haben mehrere Gerichte – darunter der Europäische Gerichtshof und das Bundesverwaltungsgericht – bereits bekannt gegeben, dass Glücksspiel in Deutschland nur mit deutscher Lizenz erlaubt ist. Das liegt unter anderem daran, dass der Schutz von Verbrauchern vor Spielsucht höher zu gewichten sei als die unternehmerische Freiheit.

Tatsächlich gibt es bislang allerdings noch kein einziges zypriotisches Unternehmen, das im Besitz einer deutschen Glücksspiellizenz ist (Stand: 6. Februar 2023). Ohnehin war es bis zum Sommer 2021 gar nicht möglich, eine bundesweit gültige Glücksspiel-Konzession zu erwerben. Bis dahin waren Online-Casinos, virtuelle Automatenspiele und Poker-Websites nämlich lediglich in Schleswig-Holstein erlaubt. Das änderte sich erst mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages.

Neue Behörde geht gegen illegale Glücksspielangebote vor

Bereits vor der Liberalisierung des deutschen Glücksspielmarktes haben allerdings die zypriotischen Betreibergesellschaften von deutschsprachigen Glücksspiel-Seiten intensiv um deutsche Kunden geworben. Das war allerdings zu keinem Zeitpunkt rechtens. Dass die Unternehmen aus Zypern damit jahrelang durchkamen, lag lediglich daran, dass die deutschen Behörden aus Kapazitätsgründen nicht gegen entsprechende Angebote vorgingen. Doch das ändert sich nun.

Die neugeschaffene Glücksspielbehörde der Länder (GGL) plant, künftig mehr als 100 Verfahren pro Jahr gegen illegale Glücksspielunternehmen zu führen. Konkret kann die GGL Geldstrafen verhängen und illegale Websites sogar sperren lassen, sodass diese für Nutzer mit deutschen IP-Adressen nicht länger abrufbar sind. Insofern wird es für deutsche Spieler in Zukunft im besten Fall gar nicht mehr möglich sein, sich von illegalen Glücksspielanbietern im Netz blenden zu lassen.

Rückforderungen von Spielverlusten aus illegalem Glücksspiel ist risikofrei möglich

Wer bereits in den vergangenen Jahren Geld auf einer unzulässigen Glücksspiel-Websites verloren hat, hat ebenfalls Möglichkeiten, um rechtlich gegen die dahinterstehenden Betreibergesellschaften vorzugehen. Betroffene Verbraucher haben nämlich Anspruch auf die komplette Erstattung ihrer Spielverluste. Das liegt daran, dass die illegalen Website-Betreiber nie Geld von deutschen Spielern hätten annehmen dürfen. Auch die Verträge zwischen den illegalen Unternehmen und ihren deutschen Kunden waren dementsprechend nie gültig.

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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