17.
Apr 2023

Sind Novomatic-Spiele im Netz erlaubt?

Novomatic zählt zu den einflussreichsten Konzernen im deutschen Glücksspielmarkt. Vor allem die Automatenspiele des österreichischen Unternehmens erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Was viele deutsche Verbraucher allerdings nicht wissen: Jahrelang waren Online-Slots von Novomatic und anderen Firmen in Deutschland verboten, sofern dabei Echtgeldeinsätze möglich waren. Mittlerweile sind Novomatic-Spiele allerdings unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.

Online-Glücksspiel war jahrelang nur in Schleswig-Holstein legal

Tatsächlich waren Poker-Websites, Online-Casinos und virtuelle Automatenspiele in Deutschland bis zum Juli 2021 ausschließlich in Schleswig-Holstein erlaubt. Das nördlichste Bundesland Deutschlands legalisierte diese Arten des virtuellen Glücksspiels 2012 nämlich als einziges Bundesland. Im Rest der Nation sorgte erst neun Jahre später das Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages für eine Liberalisierung der Glücksspielgesetze.

Konkret bedeutet das, dass bis vor knapp zwei Jahren ausschließlich Bewohner Schleswig-Holsteins legal im Internet Novomatic-Spiele mit Echtgeldeinsätzen zocken konnten. Faktisch war dies sogar noch etwas länger nicht möglich, denn die ersten bundesweit gültigen Glücksspiellizenzen wurden erst im Jahr 2022 erteilt.

Legale Glücksspielunternehmen müssen strenge Regeln befolgen

Mittlerweile haben 29 Unternehmen eine Konzession zum Betrieb von virtuellen Automatenspielen in Deutschland erhalten (Stand: 17. April 2023). Viele dieser Firmen bieten Novomatic-Spiele an und dürfen dies auch. Um legal in Deutschland zu agieren, müssen sich die Betreibergesellschaften hinter den jeweiligen Glücksspiel-Websites allerdings an zahlreiche Regeln halten.

So existieren beispielsweise anbieterübergreifende Einzahlungslimits in Höhe von 1000 Euro pro Spieler und Monat sowie Einsatzlimits in Höhe von einem Euro pro sogenannten Spin. Darüber hinaus müssen Spieler bei legalen Glücksspiel-Websites unter anderem einen Account anlegen und zunächst ihre Volljährigkeit nachweisen.

Neue Behörde überprüft Glücksspiel-Anbieter in Deutschland

Unternehmen, die sich nicht an diese Regeln halten, können keine deutsche Glücksspiellizenz erhalten oder ihre bereits erteilte Konzession wieder entzogen bekommen. Zudem kann die neugeschaffene Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) in solchen Fällen Bußgelder verhängen und sogar Netzsperren veranlassen.

Dass es tatsächlich zu entsprechenden Strafen kommen wird, ist sogar wahrscheinlich. Die GGL kündigte nämlich bereits an, in Zukunft jährlich etwa 100 Verfahren gegen illegale Glücksspielfirmen zu führen. Das spricht dafür, dass noch immer sehr viele Firmen illegales Online-Glücksspiel in Deutschland anbieten.

Online-Spielverluste können bis zu zehn Jahre rückwirkend zurückgefordert werden

Bereits in den Jahren vor der Liberalisierung von Online-Glücksspiel warben viele Firmen auch in Deutschland um Kunden. Entsprechende Unternehmen argumentierten in der Regel, dass sie mit ihren Lizenzen aus EU-Ländern wie Malta oder Zypern auch in Deutschland legal seien. Mehrere Gerichte entschieden jedoch eindeutig, dass für Glücksspiel in Deutschland auch eine deutsche Glücksspiellizenz benötigt wird.

Faktisch hätten die entsprechenden Glücksspielunternehmen deshalb eigentlich nie Geld von deutschen Spielern annehmen dürfen. Dass dies doch geschah, ist eindeutig illegal, denn rechtskräftige Verträge konnten die illegalen Anbieter gar nicht mit ihren deutschen Kunden abschließen.
Aufgrund der Unrechtmäßigkeit der Verträge zwischen den illegalen Online-Glücksspielanbietern und ihren deutschen Kunden haben Letztere Anspruch auf die Erstattung sämtlicher Spielverluste. Das haben mehr als 60 deutsche Zivilgerichte bereits im Rahmen hunderter Fälle bestätigt. Demnach können Spielverluste, also alle Ein- abzüglich möglicher Auszahlungen, bis zu zehn Jahre rückwirkend zurückgefordert werden.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel zurückzufordern. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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