19.
Mai 2021

So funktionieren die Abschalteinrichtungen von Audi

Kurz nach dem Bekanntwerden des Volkswagen-Abgasskandals wurde klar, dass die manipulierten Motoren auch in Fahrzeugen der VW-Töchter Audi, Porsche, Seat und Skoda verbaut wurden. Tatsächlich hat Audi sogar eigene Abschalteinrichtungen für 3.0- und 4.2-Liter-Motoren entwickelt. Diese wurden auch in Porsche- und VW-Fahrzeugen eingesetzt.

Die Funktionsweisen von Audis Abschalteinrichtungen

Die Abschalteinrichtungen von Audi funktionieren recht komplex. Die Software erkennt anhand sogenannter Aktivierungsparameter, wenn sich das Fahrzeug im Testbetrieb befinden. Variablen wie die Motordrehzahl, Umgebungsluftdruck sowie die Umgebungs-, Motoren- und Motoröltemperatur sind hierfür ausschlaggebend.

Wenn diese Parameter vom Fahrzeug in der Form gemessen werden, in der sie nur im Prüfstand auftreten, schaltet das manipulierte Auto in einen umweltfreundlichen Modus. Auf diese Weise war es möglich, dass Hunderttausende Fahrzeuge von Audi, VW und Porsche die Straßenzulassung erhielten, obwohl sie im Normalbetrieb ein Vielfaches der zulässigen Schadstoffmengen ausstoßen.

Diese PKW-Modelle sind von den Abgas-Manipulationen bei Audi betroffen

Die manipulierten Audi-Motoren tragen die Bezeichnungen EA 896, EA 897 und EA 898. Sie wurden in den Audi-Modellvarianten A4, A5, A6, A7, A8, S6, S7, Q5, Q7 und SQ5 verbaut. Darüber hinaus befinden sich die Motoren auch in den Porsche-Modellen Cayenne, Macan und Panamera sowie den VW-Autos Amarok, Phaeton und Touareg.

Die meisten der betroffenen Fahrzeuge wurden wegen des Skandals bereits zurückgerufen und mussten ein Software-Update erhalten, das die Abgasreinigung normalisieren sollte. Tatsächlich klagten aber viele Halter nach der Installation des Updates über kleinere bis schwerwiegende Fahrzeugmängel.

Audi zahlte Millionenstrafe wegen Abgasskandal

Bereits im Oktober 2018 wurde Audi von der Staatsanwaltschaft München wegen der Manipulation von Dieselfahrzeugen mit einer Geldstrafe in Höhe von 800 Millionen Euro bestraft. Zu diesem Zeitpunkt wurden in Deutschland bereits Rückrufe für mehr als 150.000 Audi-Fahrzeuge veranlasst.

Aktuell muss sich der ehemalige Audi-Chef, Rupert Stadler, zudem vor dem Münchner Landgericht wegen des Abgasskandals verantworten. Stadler muss sich gemeinsam mit drei Ex-Audi-Entwicklern wegen Betrugs, mittelbarer Falschbeurkundung und strafbarer Werbung vor Gericht verantworten. Ihm droht nun eine langjährige Haftstrafe.

Das sind die Verbraucherrechte im Abgasskandal

Die manipulierten PKW haben durch den Skandal massiv an Wert verloren. Unter anderem deshalb können vom Abgasskandal betroffene Fahrzeughalter die Auszahlung des vollständigen Kaufpreises ihres Fahrzeuges bei dem jeweiligen Hersteller geltend machen und ihr Auto dafür zurückgeben. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, das Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten.

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