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So sollten Fahrzeughalter auf durchzuführende Software-Updates reagieren
Wer ein Auto besitzt, das vom Abgasskandal betroffen ist, erhält früher oder später die Aufforderung, ein Software-Update installieren zu lassen. Diese Updates sollen den Schadstoffausstoß von manipulierten PKW normalisieren. Sie bringen jedoch auch einige Risiken mit sich. Wie sollten Verbraucher also reagieren, wenn sie zur Installation eines solchen Updates aufgefordert werden?
Das sollen Software-Updates bewirken
Die illegal manipulierten Fahrzeuge sind mit einer Manipulationssoftware ausgestattet, die sich negativ auf ihre Abgasreinigung auswirkt. Konkret erkennen die betroffenen Fahrzeuge, wenn sie sich auf dem Prüfstand befindet. In diesen Testsituationen schalten die Autos in einen umweltfreundlichen Modus. Nur deshalb konnten sie auch für den Straßenverkehr zugelassen werden.
Im Normalbetrieb stoßen die Autos nämlich deutlich mehr Schadstoffe aus, als es eigentlich erlaubt wäre. Das ist natürlich illegal. Allein in Deutschland wurden deshalb bereits mehr als vier Millionen Autos von Herstellern wie Audi, Volkswagen, Daimler oder Opel vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zurückgerufen.
Wenn ein solcher Rückruf erfolgt, muss der verantwortliche Autobauer eine Lösung entwickeln, um den Schadstoffausstoß der manipulierten Autos zu normalisieren. Hierfür greifen Autobauer in der Regel auf Software-Updates, obwohl einige Experten nur Hardware-Veränderungen für wirklich wirksam halten. Software-Updates, die die verwendete Manipulationssoftware entfernen, sind jedoch die deutlich günstigere Alternative.
Einige Updates sollen freiwillig durchgeführt werden
Teilweise kommen einige Autohersteller offiziellen Rückrufen sogar zuvor, indem sie ihren Kunden freiwillige Software-Updates anbieten, die sich auf die Abgasreinigung ihrer Fahrzeuge auswirken. Freiwillige Updates bieten für Autobauer nämlich einige Vorteile. In ihren Update-Schreiben können sie selbst entscheiden, wie sie das Thema darstellen und Fahrzeughalter daher zur Durchführung eines Updates bringen, ohne dass diese zwangsweise von dem Abgasskandal erfahren.
Gleichzeitig müssen die verantwortlichen Autobauer die bereits upgedateten Autos auch nach einem späteren, amtlichen Rückruf nicht mehr über diesen Rückruf informieren. Schließlich wurde der vorhandene Mangel ja bereits durch das freiwillige Update beseitigt. So erfahren einige Fahrzeughalter möglicherweise nie, dass ihr Auto von einem Abgasskandal-Rückruf betroffen ist.
Verbraucher sollten sich vor der Installation eines Software-Updates beraten lassen
Wer daher ein Schreiben erhält, in dem die Durchführung eines Software-Updates nahegelegt wird, sollte nun sehr aufmerksam werden. Insbesondere, wenn in dem Schreiben Begrifflichkeiten wie “Emissionen”, “Schadstoffe”, “Abgase”, “Software-Update”, “Software-Aktualisierung“ oder “Kalibrierung von Datensätzen” auftauchen, sollten alle Alarmglocken läuten.
In diesem Fall ist es unbedingt ratsam, das Update nicht direkt durchführen zu lassen und sich stattdessen zunächst rechtlich beraten zu lassen. Die Kanzlei Goldenstein bietet hierfür beispielsweise eine kostenlose Erstberatung an.
Das hat zwei Gründe: Erstens können Software-Updates zu folgeschweren Fahrzeugschäden führen, da die manipulierten Autos nicht dafür konzipiert wurden, Schadstoffe gesetzeskonform zu filtern. Zweitens beseitigen Software-Updates die installierte Abschalteinrichtung. Es kann jedoch hilfreich sein, die Wirkungsweise dieser Manipulationssoftware genau nachvollziehen zu können, um etwaige Rechtsansprüche im Rahmen des Abgasskandals erfolgreich durchzusetzen.
Schadensersatzansprüche im Abgasskandal
Wer ein illegal manipuliertes Auto besitzt, hat nämlich Anspruch auf Schadensersatz. Schließlich hätten die Fahrzeugbesitzer ihre PKW sicherlich nicht zu den gleichen Konditionen gekauft, wenn sie zum Kaufzeitpunkt bereits von dem Abgasskandal gewusst hätten. Außerdem haben die manipulierten Autos oft enorm an Wert verloren und sind teilweise von Fahrverboten in deutschen Städten betroffen.
Daher besteht unter anderem die Möglichkeit, das Auto an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben. Im Gegenzug winkt eine finanzielle Entschädigung, die sich aus dem ursprünglichen Kaufpreis des Fahrzeuges abzüglich einer Nutzungsentschädigung zusammensetzt. Letztere ist abhängig von der individuellen Laufleistung des jeweiligen Fahrzeuges. Darüber hinaus erhalten die Kläger ab dem Tag der Klage-Einreichung Verzugszinsen, die die Entschädigungssumme erhöhen.
Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.