11.
Okt 2022

Über 60 Unternehmen haben sich um deutsche Glücksspiellizenzen beworben

Der neue Glücksspielstaatsvertrag hat Online-Glücksspiel in Deutschland liberalisiert. Seit Juli 2021 ist es Unternehmen möglich, sich um eine bundesweit gültige Lizenz für Online-Casinos, virtuelle Automatenspiele und Online-Poker zu bewerben. Insgesamt versuchen mehr als 60 Unternehmen, eine solche Lizenz zu erhalten. Das teilte die neugeschaffene Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) auf Anfrage mit.

Elf Glücksspielunternehmen dürfen Web-Angebot in Deutschland offerieren

Laut GGL haben sich 71 Unternehmen um eine entsprechende Lizenz beworben. Acht davon haben ihre Bewerbung mittlerweile allerdings wieder zurückgezogen. Von den verbleibenden 63 Bewerbern haben bislang sogar schon elf Unternehmen eine deutsche Glücksspiellizenz erhalten (Stand: 11. Oktober 2022). Dabei ging es jeweils um virtuelle Automatenspiele.

Die zugelassenen Anbieter dürfen nun entsprechende Slotspiele legal auf ihren deutschen Websites anbieten. Dabei müssen sie sich allerdings an verschiedene Regeln halten. Beispielsweise dürfen deutsche Verbraucher anbieterübergreifend nie mehr als 1000 Euro pro Monat auf solchen Websites einzahlen. Zudem gelten unter anderem Einsatzlimits und das Verbot, an mehreren Automaten gleichzeitig zu spielen.

Strenge deutsche Glücksspielgesetze

Die Glücksspielindustrie bewertet die deutschen Vorschriften regelmäßig als zu streng. Dabei waren die geltenden Gesetze hierzulande vor dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages noch deutlich strenger. In den letzten zehn Jahren war Online-Glücksspiel nämlich in fast ganz Deutschland komplett verboten.

Einzig Schleswig-Holstein entschied sich 2012 für einen Sonderweg und erteilte insgesamt neun Anbietern eine Schleswiger Lizenz. Diese Unternehmen durften sich allerdings ausschließlich an Bewohner Schleswig-Holsteins richten. In den anderen 15 Bundesländern hätte es in diesem Zeitraum also eigentlich gar keine Online-Glücksspielangebote im Netz geben dürfen.

Dass viele deutsche Verbraucher in den vergangenen zehn Jahren dennoch online um Echtgeld zocken konnten, liegt an der Dreistigkeit der Industrie. Vor allem Anbieter aus Ländern mit sehr liberalen Steuer- und Glücksspielgesetzen wie Malta oder Zypern umwarben deutsche Spieler mit ihren Online-Glücksspielseiten und verdienten auch hierzulande ein Vermögen. De facto hätten diese Unternehmen aber nie Geld von deutschen Spielern annehmen dürfen.

Illegales Online-Glücksspiel: Spielverlusten können zurückgefordert werden

Tatsächlich wussten die meisten deutschen Verbraucher während des Zockens gar nicht, dass sie an illegalem Glücksspiel teilnahmen. Mit ihren teils deutschsprachigen Seiten und Lizenzen aus anderen europäischen Ländern gaben die Online-Casinos nämlich glaubwürdig vor, auch hierzulande legal erlaubt zu sein. Dies war allerdings zu keinem Zeitpunkt der Fall.

Durch die Illegalität der Online-Casinos waren auch ihre Verträge mit deutschen Spielern nie wirklich gültig. Daher besteht nun sogar die Möglichkeit, sämtliche Verluste aus illegalem Online-Glücksspiel zurückzufordern. Was zunächst unglaublich klingt, wurde in Hunderten Fällen bereits von deutschen Gerichten bestätigt.

Mittlerweile werden illegale Glücksspielanbieter in Deutschland quasi wöchentlich zur Erstattung von Spielverlusten verurteilt und die Anzahl der Spielerklagen nimmt aufgrund der vielen verbraucherfreundlichen Urteile und dem damit verbundenen Medienecho stetig zu. Tatsächlich ist es sogar möglich, gegen Unternehmen vorzugehen, die mittlerweile eine deutsche Glücksspiellizenz erhalten haben. Eine kürzlich erteilte Lizenz bedeutet nämlich definitiv keine Absolution für das Fehlverhalten der letzten Jahre.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalen Online-Casinos einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Online-Casino-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Casinos sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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