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Urteil: Über 200.000 Euro Rückerstattung für Spielsüchtigen
Mehr als 200.000 Euro im Online-Casino verspielen und das Geld ein paar Jahre später vollständig erstattet bekommen: Was wie ein absolut unrealistisches Szenario klingt, ist für einen deutschen Spielsüchtigen vor wenigen Wochen zur Realität geworden. Der Mann hatte insgesamt 211.330 Euro in einem Online-Casino aus Gibraltar verloren. Weil dieses Casino jedoch gar keine deutsche Glücksspiellizenz besaß, verurteilte das Landgericht Berlin den Glücksspielanbieter im April zur Rückerstattung der vollständigen Verlustsumme des Spielers.
Glücksspielanbieter verdienten zu Unrecht Geld mit deutschen Spielern
Das verantwortliche Online-Casino aus Gibraltar gehörte zu dem namhaften Glücksspielunternehmen bwin, das wiederum Teil der börsennotierten Entain-Gruppe ist. Allein im Jahr 2021 machte Entain fast vier Milliarden Euro Umsatz mit seinen Glücksspielangeboten. Einen Großteil des in Deutschland erwirtschafteten Geldes hätte der Konzern jedoch in den vergangenen Jahren eigentlich nicht verdienen dürfen.
Zwischen 2012 und 2021 war es hierzulande nämlich gar nicht möglich, eine bundesweit gültige Lizenz für das Anbieten von Online-Casinos und virtuellen Automatenspielen zu erhalten. Einzig Schleswig-Holstein erlaubte es insgesamt neun Unternehmen, entsprechende Online-Glücksspielangebote zu starten.
Die in Schleswig-Holstein lizenzierten Anbieter durften sich jedoch nur an Bewohner des nördlichsten Bundeslandes Deutschlands richten. In allen anderen deutschen Bundesländern waren Online-Casinos, virtuelle Automatenspiele und Online-Poker zwischen 2012 und 2021 hingegen vollständig verboten.
Glücksspiel in Deutschland ist nur mit deutscher Lizenz erlaubt
Viele Anbieter mit Lizenzen aus Schleswig-Holstein akzeptierten dennoch Spieler aus anderen Bundesländern und selbst ausländische Online-Casinos ohne Schleswiger Lizenz nutzten die Marktlücke in Deutschland mit illegalen Angeboten aus. Vor allem Unternehmen aus Gibraltar, Malta und Zypern lockten deutsche Kunden mit hohen Bonuszahlungen auf ihre deutschsprachigen Seiten. Dort vermittelten sie glaubhaft den Eindruck, hierzulande legal zu sein.
Um in Deutschland Glücksspiel anzubieten, bedarf es jedoch auch einer deutschen Lizenz. Das hat selbst der Bundesgerichtshof (BGH) bereits bekanntgegeben. Anbieter mit Lizenzen aus anderen Ländern sind demnach nicht einmal legal, wenn diese Lizenz aus einem anderen EU-Land kommt. Folglich waren viele Online-Glücksspielanbieter in Deutschland in den vergangenen Jahren vollständig illegal und sind es oftmals auch heute noch.
Deutsche Gerichte sprechen Spielern Rückerstattung zu
Zwar ist es seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Juli 2021 grundsätzlich möglich, sich unter strengen Voraussetzungen auch bundesweit gültige Online-Glücksspielkonzessionen in Deutschland zu sichern. Doch bislang haben die zuständigen Behörden lediglich drei solcher Lizenzen an entsprechende Unternehmen verteilt. Alle anderen Online-Glücksspielanbieter sind hingegen weiterhin illegal.
Wer in den vergangenen Jahren Geld in einem oder mehreren Online-Casinos verspielt hat, hat daher die Möglichkeit, eine Rückerstattung dieser Verlustsummen juristisch einzuklagen. Auch der Mann, dem das Landgericht Berlin die Rückerstattung seiner Verluste zugesprochen hat, ist diesen Weg erfolgreich gegangen.
Mittlerweile stellt das Berliner Urteil längst keinen Einzelfall mehr dar: Rund 60 deutsche Amts-, Land- und Oberlandesgerichte haben entsprechenden Spielerklagen bereits stattgegeben. Dabei hat es keine Rolle gespielt, ob die Spieler – wie in dem Berliner Fall – eine sechsstellige Summe verspielt haben oder deutlich weniger Geld.
Online-Casino-Erstattung: Risikofreie Rechtsdurchsetzung möglich
Auch Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalen Online-Casinos einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Online-Casino-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.
Klagen gegen Online-Casinos sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen nämlich sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.