18.
Jul 2022

Welche Voraussetzungen müssen Online-Casinos für eine deutsche Lizenz erfüllen?

Seit dem 01. Juli 2021 ist es Glücksspielunternehmen in Deutschland erstmals möglich, bundesweit gültige Lizenzen für das Betreiben von Online-Casinos und virtuellen Automatenspielen zu erhalten. Ein Jahr später haben die ersten drei Anbieter entsprechende Konzessionen bereits erhalten. Doch welche Voraussetzungen müssen dafür überhaupt erfüllt werden?

Mehr als 30 Regeln für Online-Glücksspielbetreiber

Insgesamt haben sich die deutschen Bundesländer auf mehr als 30 strenge Regeln geeinigt, an die sich legale Online-Glücksspielanbieter in Deutschland halten müssen. So zählt es beispielsweise zur Grundvoraussetzung für die Anmeldung bei einem legalen Anbieter, dass sich ein personalisiertes Nutzerkonto angelegt werden muss und die Identität des jeweiligen Spielers zuvor geprüft wird. Dadurch soll unter anderem verhindern, dass sich Minderjährige oder Spielsüchtige, die in einer zentralen Sperrdatei gesichert wurden, bei einem Online-Casino anmelden.

Die Spielerkonten von verschiedenen Anbietern sind miteinander verbunden. Diese Maßnahme dient dem Schutz vor Überschuldung, denn Spieler dürfen anbieterübergreifend nicht mehr als 1000 Euro pro Monat bei Online-Glücksspielanbietern einzahlen. Dies kann auf diesem Weg kontrolliert werden.

Es gibt aber auch Vorschriften bezüglich der Maximaleinsätze an virtuellen Automaten. So dürfen höchstens 1 Euro pro sogenannten Spin investiert werden. Außerdem müssen zwischen zwei solcher Spins mindestens fünf Sekunden vergehen. Darüber hinaus ist es verboten, an mehreren Automaten gleichzeitig zu spielen oder Slotmaschinen automatisch laufen zu lassen.

Neue Behörde kontrolliert Online-Glücksspiel in Deutschland

Damit die neugeschaffenen Regeln auch eingehalten werden, wurde die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) mit Sitz in Halle (Sachsen-Anhalt) geschaffen. Die GGL veröffentlicht auf ihrer Website eine White List mit zugelassenen Anbietern und überprüft, ob diese Anbieter die vorgeschriebenen Regeln auch einhalten.

Darüber hinaus geht die GGL aber auch gegen Anbieter vor, die illegalerweise auch auf dem deutschen Glücksspielmarkt aktiv sind. Diesbezüglich hat die Behörde, die nach einer Übergangsphase offiziell am 01. Juli 2022 ihre Arbeit aufnahm, bereits erste Verfahren eingeleitet. In den vergangenen Jahren sind vor allem Unternehmen aus Ländern wie Malta, Gibraltar oder Zypern in Deutschland gestartet, um Geld mit deutschen Glücksspielern zu erwirtschaften. Diese Anbieter waren hierzulande jedoch illegal.

Die meisten Online-Glücksspielanbieter in Deutschland waren illegal

Mehrere Verwaltungsgerichte und sogar der Bundesgerichtshof (BGH) haben entschieden, dass Glücksspiel in Deutschland nur mit deutscher Lizenz erlaubt ist. Selbst eine Glücksspiellizenz aus einem anderen Land der Europäischen Union ist trotz der EU-Dienstleistungsfreiheit in Deutschland nicht gültig.

Wer in den vergangenen Jahren aus Deutschland heraus Geld in einem Online-Casino verspielt hat, hat daher mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an illegalem Glücksspiel teilgenommen. Lediglich Bewohner Schleswig-Holsteins konnten nämlich zwischen 2012 und 2021 dank einer Ausnahmegenehmigung bei neun Online-Anbietern Casino- und Automatenspielen nachgehen. Wer außerhalb Schleswig-Holsteins in online Geld beim Glücksspiel verloren hat, hat daher oftmals Anspruch auf die vollständige Erstattung der eigenen Spielverluste.

Online-Spielverluste: Risikofreie Rückerstattung ist möglich

Rund 60 Gerichte in Deutschland haben betroffenen Spielern bereits die Rückerstattung ihrer vollständigen Verlustsummen zugesprochen. Schließlich waren die Verträge zwischen Spieler und Casino aufgrund der Illegalität der jeweiligen Anbieter in Deutschland gar nicht gültig. Viele Online-Casinos zeigen sich bei entsprechenden Klagen daher offen für außergerichtliche Einigungen. Vor allem Anbieter, die mittlerweile eine Lizenz in Deutschland beantragt haben, möchten sich möglicherweise schnellstmöglich von entsprechenden Altlasten befreien.

Auch Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalen Online-Casinos einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Online-Casino-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Casinos sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen nämlich sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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