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VW-Dieselskandal: Diese Fahrzeuge sind betroffen
Vor knapp sechs Jahren wurde öffentlich, dass Volkswagen zahlreiche Dieselfahrzeuge dahingehend manipuliert hat, dass diese auf dem Prüfstand bessere Abgaswerte vorgeben als es im Realbetrieb auf der Straße der Fall war. Die betroffenen Autos mussten einem Software-Update unterzogen werden und verloren im Zuge des Skandals massiv an Wert. Mittlerweile steht fest: Deutsche Halter von manipulierten Dieselfahrzeugen haben Anspruch auf hohe Entschädigungen. Doch für welche VW-Fahrzeuge gilt das eigentlich?
Rechtssicherheit dank BGH-Urteil im Mai 2020
Im Mai sorgte die Rechtsanwaltskanzlei Goldenstein für das deutschlandweit erste Dieselskandal-Urteil des Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. Die obersten Richter Deutschlands entschieden erwartungsgemäß verbraucherfreundlich. Folglich konnte der Kläger sein manipuliertes Fahrzeug an VW zurückgeben.
Der Konzern überwies ihm insgesamt 29.805,32 Euro für seinen VW Sharan, obwohl er diesen vor knapp sechs Jahren für nur 1.700 Euro mehr gekauft und seitdem rund 50.000 Kilometer genutzt hat. Vergleichbare Modelle werden auf dem Gebrauchtwagenmarkt aktuell für gerade einmal rund 18.000 Euro gehandelt.
Diese Fahrzeugmodelle sind vom Dieselskandal betroffen
Da es in dem behandelten Fall um einen Volkswagen-PKW mit einem EA 189-Motor geht, wird das Urteil für diesen Motortyp endgültig für Rechtssicherheit sorgen. Weil der Bundesgerichtshof erstmals seine finale Rechtsauffassung zu diesem Thema mit der Öffentlichkeit geteilt hat, werden sich zukünftig sämtliche deutschen Amts-, Landes- und Oberlandesgerichte in ihren Urteilen im VW-Dieselskandal auf diese Entscheidung beziehen.
Der EA 189-Motor wurde allein in Deutschland in den Jahren 2008 bis 2016 in mehreren Millionen PKW-Modellen des gesamten Volkswagen-Konzerns verbaut – auch in Fahrzeugen der Hersteller Audi, Skoda, Seat und Porsche. Fahrzeughalter können in ihrem Serviceheft prüfen, ob der Motor EA 189 in ihrem Auto verbaut wurde. Im Normalfall ist diese Information auf der ersten oder letzten Seite des Heftes eingetragen. Konkret wurde der Motor in verschiedenen Ausführungen folgender Modelle verbaut:
Hersteller | Modell |
Volkswagen | Beetle |
Volkswagen | Golf |
Volkswagen | Passat |
Volkswagen | Polo |
Volkswagen | Tiguan |
Volkswagen | Sharan |
Volkswagen | Jetta |
Volkswagen | Scirocco |
Volkswagen | Caddy |
Volkswagen | Amarok |
Audi | A1 |
Audi | A3 |
Audi | A4 |
Audi | A5 |
Audi | A6 |
Audi | A7 |
Audi | A8 |
Audi | Q3 |
Audi | Q5 |
Audi | Q7 |
Audi | TT |
Skoda | Fabia |
Skoda | Roomster |
Skoda | Octavia |
Skoda | Rapid |
Skoda | Superb |
Skoda | Yeti |
Seat | Alhambra |
Seat | Altea |
Seat | Exeo |
Seat | Leon |
Seat | Toledo |
Porsche | Cayenne |
Tabelle 1: Für diese PKW-Modelle hat das BGH-Urteil Relevanz
Neue Klagewelle wird erwartet: Dieselskandal erreicht auch andere Hersteller
Aber auch für andere Hersteller von Diesel-Fahrzeugen könnte das Urteil noch an Relevanz gewinnen: Aktuell hat die Generalanwaltschaft des Europäischen Gerichtshof (EuGH) in einem Schlussantrag verkündet, dass sämtliche Fahrzeugfunktionen als illegale Abschalteinrichtungen gelten, wenn diese im Realbetrieb zu einem höheren Abgasausstoß führen als auf dem Prüfstand.
Zahlreiche Autobauer – darunter BMW, Mercedes-Benz und Volvo – haben Abschalteinrichtungen verbaut. Tests haben zudem ergeben, dass auch die manipulierten VW-Dieselfahrzeuge nach der Durchführung des verpflichtenden Software-Updates nur bei bestimmten Temperaturen tatsächlich sauber sind. Auch der VW-Nachfolgemotor des EA 189 – der EA 288 – steht bereits seit längerem unter Verdacht, ebenfalls manipuliert worden zu sein. Experten haben diesbezüglich mittlerweile keine Zweifel mehr.
Sollten die Richter des EuGH dieser Rechtsauffassung in ihrem baldigen Urteil folgen, würden allein in Deutschland Millionen Fahrzeug-Rückrufe und damit eine Klagewelle drohen. Die Fahrzeughalter sämtlicher Dieselfahrzeuge in Deutschland könnten sich dann auf unser BGH-Urteil beziehen und Entschädigungen in Milliardenhöhe durchsetzen.
Das sind die Verbraucherrechte im Abgasskandal
Vom Abgasskandal betroffene Fahrzeughalter können die Auszahlung des vollständigen Kaufpreises ihres Fahrzeuges bei dem jeweiligen Hersteller geltend machen und ihr Auto dafür zurückgeben. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, das Fahrzeug weiterzunutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten. Auf www.ra-goldenstein.de können Autobesitzer ihren möglichen Anspruch kostenfrei prüfen lassen.