12.
Jan 2021

VW hielt Dieselskandal-Infos geheim, um Schadensersatz zu sparen

Obwohl der VW-Dieselskandal bereits 2015 publik wurde, wurden auch heute noch mehrere Millionen betrogene Kunden nicht von dem Wolfsburger Konzern entschädigt.  Erst im Mai 2020 erwirkte die Kanzlei Goldenstein in Deutschland ein Grundsatzurteil, das betroffenen PKW-Haltern zu Rechtssicherheit verhilft. Ein Bericht der Süddeutschen legt nun offen: Volkswagen hat bewusst Informationen geheim gehalten, um Schadensersatz-Zahlungen einzusparen. 

US-Justizbehörde machte Zugeständnisse 

Der Tageszeitung liegen vertrauliche Vorstandspapiere des Automobilkonzerns vor. Diese belegen, dass Volkswagen die Veröffentlichung besonders belastender Informationen im Zusammenhang mit dem Dieselskandal vor rund vier Jahren verhindern konnte. Damals einigte sich VW mit der US-Justizbehörde auf Strafzahlungen in Milliardenhöhe. Nun ist klar: Die Einigung war nicht nur für die US-Behörden ein Erfolg. Auch Volkswagen wurden umfangreiche Zugeständnisse gemacht. 

So veröffentlichte die Behörde nach der Einigung ein sogenanntes Statement of Facts, in dem Volkswagens Verstöße gegen die Umweltrichtlinien zusammengefasst wurden. Der Konzern verhinderte jedoch, dass in dem Papier Formulierungen auftauchten, die VW enorm belastet hätten.  

Eigentlich hätte der Konzern wohl deutlich höhere Summen aufbringen müssen, um seine geschädigten Kunden sowie die jeweils zuständigen Behörden auf der ganzen Welt zu entschädigen. In den USA zahlte der Konzern 20 Milliarden Dollar, um die Streitigkeiten im Zusammenhang mit dem Dieselskandal beizulegen. Weltweit brachte VW dafür bislang rund 35 Milliarden Euro auf. Eigentlich wären wohl deutlich über 150 Millionen Euro fällig gewesen. 

 

Verbraucheranwalt kritisiert Verschleierungstaktik von VW 

VW versucht alles, um die finanziellen Folgen aufgrund des Dieselskandals zu minimieren. Dafür verheimlicht der Konzern bewusst relevanter Informationen. Bis heute ist das Thema deshalb nicht vollständig aufgeklärt und auch fast sechs Jahre nach dem Bekanntwerden des Skandals kommen regelmäßig neue Infos ans Licht. Ein Großteil der betrogenen VW-Kunden wurde deshalb noch immer nicht für den entstandenen Schaden entschädigt. Unter anderem haben die manipulierten Fahrzeuge im Zuge des Skandals massiv an Wert verloren. 

Wir von der Kanzlei Goldenstein unterstützen insgesamt rund 25.000 Mandanten dabei, ihre Rechte im Dieselskandal erfolgreich durchzusetzen. Auf diese Weise tragen wir dazu bei, den Skandal endlich vollständig aufzuklären. Unter anderem haben wir das erste Dieselskandal-Urteil vor dem obersten deutschen Gericht – dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe – erwirkt. Dadurch haben wir in Deutschland für Rechtssicherheit gesorgt. Betroffenen Verbrauchern raten wir unbedingt dazu, ihre Rechte im Abgasskandal durchzusetzen. Gern stehen wir diesbezüglich für eine kostenfreie Rechtsberatung zur Verfügung.” 

 

Das sind die Verbraucherrechte im Abgasskandal   

Vom Abgasskandal betroffene Fahrzeughalter können die Auszahlung des vollständigen Kaufpreises ihres Fahrzeuges bei dem jeweiligen Hersteller geltend machen und ihr Auto dafür zurückgeben. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, das Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten. 

 

So setzen sich die Dieselskandal-Entschädigungen zusammen    

Die jeweilige Entschädigungssumme im Dieselskandal setzt sich aus dem ursprünglichen Kaufpreis des Fahrzeuges abzüglich einer Nutzungsentschädigung zusammen. Letztere ist abhängig von der individuellen Laufleistung des jeweiligen Fahrzeuges. Darüber hinaus erhalten die betroffenen Kläger ab dem Tag der Klage-Einreichung Verzugszinsen, die die Entschädigungssumme erhöhen. 

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