05.
Jan 2023

Wie viele Online-Glücksspielunternehmen haben 2022 eine Lizenz erhalten?

Im Sommer 2021 trat der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Dadurch wurde es Unternehmen in Deutschland erstmals möglich, sich um bundesweit gültige Lizenzen für virtuelle Automatenspiele, Online-Casinos und Poker-Websites zu bewerben. 2022 wurden die ersten Konzessionen dieser Art erteilt. Doch wie viele Unternehmen dürfen nun in Deutschland legal Glücksspiel im Internet anbieten?

So viele Glücksspiellizenzen wurden 2022 erteilt

Insgesamt wurden 2022 25 Online-Glücksspiellizenzen auf Basis des neuen Glücksspielstaatsvertrages erteilt. 22 dieser Konzessionen beziehen sich auf virtuelle Automatenspiele, während drei Lizenzen für Online-Poker ausgestellt wurden. Bewerbungen um die Lizenz für den legalen Betrieb eines Online-Casinos waren bislang hingegen noch in keinem Fall erfolgreich.

Die Konzessionen, die bislang ausgestellt wurden, gingen an 23 unterschiedliche Unternehmen, von denen zwei sowohl eine Lizenz für virtuelle Automatenspiele als auch für Online-Poker erhielten. Auffällig ist, dass 17 dieser 23 Unternehmen ihren Hauptsitz in Malta haben, während lediglich fünf Firmen in Deutschland beheimatet sind und ein Glücksspielunternehmen aus Österreich kommt.

Malta ist Europas Glücksspiel-Hotspot

Es ist kein Zufall, dass Malta sich zum Hotspot der europäischen Glücksspielindustrie entwickelt hat. Die Mittelmeerinsel lockt entsprechende Firmen bereits seit Jahren mit günstigen Steuer- und Gebührenmodellen sowie einem einfachen Vergabeprozess für Glücksspiellizenzen an. Mittlerweile ist die Glücksspielindustrie so groß, dass diese bereits für ein Zehntel des Bruttoinlandprodukts von Malta verantwortlich ist.

Dass sich die maltesischen Firmen nun trotz ihrer Konzessionen aus Malta auch um deutsche Glücksspiellizenzen bemühen, hat Gründe. Eine ausländische Online-Glücksspiellizenz ist in Deutschland nämlich nicht gültig. Das haben das Bundesverwaltungsgericht und der Bundesgerichtshof bereits klargestellt. Der Europäische Gerichtshof entschied zudem, dass entsprechende nationalstaatliche Regelungen auch mit der EU-Dienstleistungsfreiheit zu vereinbaren sind.

Illegale Glücksspielunternehmen werben um deutsche Kunden

Trotz der eindeutigen Rechtslage haben viele Firmen aus Ländern wie Malta oder Zypern aber in den vergangenen Jahren auch deutschsprachige Websites betrieben und mit diesen gezielt um deutsche Spieler geworben. Teilweise sprechen diese Firmen bis heute auch eine deutsche Kundschaft an, obwohl sie gar keine deutsche Glücksspiellizenz besitzen.

Für deutsche Spieler ist es oftmals nur schwer nachvollziehbar, welcher Anbieter wirklich legal ist. Zudem wissen viele Deutsche gar nicht, dass Online-Glücksspiel bis zum Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages bis auf wenige Ausnahmen in Deutschland fast vollständig verboten war. Dies hatte zur Folge, dass deutsche Verbraucher teilweise Hunderttausende Euro auf illegalen Glücksspiel-Websites verzockten.

Wer in den vergangenen zehn Jahren im Netz sein Glück herausgefordert hat, hat also sehr wahrscheinlich an illegalem Glücksspiel teilgenommen. Obwohl dies zunächst nach einer schlechten Nachricht klingt, könnte es für viele Problemspieler der Start in ein neues Leben bedeuten. Aufgrund der Illegalität der jeweiligen Glücksspiel-Websites können deutsche Spieler nämlich ihre kompletten Spielverluste zurückfordern.

Spielverluste aus illegalem Online-Glücksspiel können zurückgefordert werden

Tatsächlich waren die Verträge zwischen illegalen Online-Casinos und deutschen Spielern nie gültig. Das liegt daran, dass keine rechtsgültigen Verträge für ein illegales Angebot abgeschlossen werden können. Folglich hätten die Betreibergesellschaften der illegalen Websites eigentlich auch nie Geld von deutschen Spielern annehmen dürfen. Dass das doch geschah, ist illegal. Deshalb besteht ein Anspruch auf die Rückerstattung der entstandenen Verluste.

Deutschlandweit haben bereits mehr als 60 Gerichte deutschen Spielern eine Erstattung ihrer Verluste zugesprochen. Dabei ging es teilweise sogar um sechsstellige Summen. Generell gilt: deutsche Spieler haben die Möglichkeit, ihre Verluste (also alle Einzahlungen abzüglich möglicher Auszahlungen) von den verantwortlichen Websitebetreibern zurückzufordern. Letztere müssen ihren Kunden zudem auf Wunsch eine Übersicht über sämtliche Ein- und Auszahlungen übermitteln.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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