08.
Apr 2022

Wohnmobil-Manipulation: Die Rechte betroffener Verbraucher drohen zu verjähren

Ein Großteil der Diesel-Wohnmobile, die zwischen 2014 und 2019 in Deutschland zugelassen wurden, sind wohl vom Abgasskandal betroffen. Der Fiat Ducato, der als beliebtestes Basismodell für den Ausbau von Wohnmobilen gilt, wurde nämlich nachweislich illegal manipuliert. Betroffene Wohnmobil-Besitzer können deshalb Schadensersatzansprüche durchsetzen. Doch diese Rechtsansprüche drohen zeitnah zu verjähren.

Abgasskandal führt zu Wertverlusten und Fahrzeugschäden

Der PKW-Abgasskandal hat bereits gezeigt, welche Folgen die Manipulationen für betroffene Fahrzeughalter haben können. So haben die manipulierten Diesel-Fahrzeuge im Vergleich zu nicht manipulierten PKW-Modellen enorm an Wert verloren. Außerdem sind die betroffenen Autos oftmals von Folgeschäden aufgrund durchgeführter Software-Updates betroffen. Dabei sollen diese Updates eigentlich nur die Abgasreinigung der betroffenen Fahrzeuge verbessern.

Da die Abgasskandal-Autos jedoch gar nicht darauf ausgelegt sind, Schadstoffe in hohem Maße zu filtern, führen solche Updates nicht selten zu einem erhöhten Kraftstoff- und AdBlue-Verbrauch, Leistungsabfällen und sogar schwerwiegenden Motorschäden. Werden solche Updates nicht installiert, droht den betroffenen Haltern jedoch im schlimmsten Fall sogar die Stilllegung. Auch das hat der PKW-Abgasskandal bereits gezeigt.

Fiat-Abgasskandal flog 2020 auf

Ende 2021 hat Fiat mit dem 500x und dem Doblò die ersten Diesel-Autos wegen des Abgasskandals zurückgerufen. Dass auch Wohnmobile mit Ducato-Fahrgestellen bald von Rückrufen betroffen sein werden, liegt auf der Hand. Allerdings zögern die italienischen Behörden, die für die Zulassung und den Rückruf von Fiat-Fahrzeugen verantwortlich sind, entsprechende Rückrufe noch raus. Das liegt nicht zuletzt daran, dass den italienischen Behörden eine Nähe zur Automobillobby nachgesagt wird.

Dass es eindeutige Beweise für die Wohnmobil-Manipulationen gibt, ist nicht abzustreiten. Nachdem die Staatsanwaltschaft Frankfurt im Sommer 2020 mehrere Fiat-Geschäftsgebäude durchsuchen ließ, erklärten die Ermittler im Herbst desselben Jahres, dass deutschlandweit mehr als 200.000 manipulierte Fahrzeuge vom Fiat-Abgasskandal betroffen sein könnten – vor allem Wohnmobile.

Laut den Frankfurter Ermittlern stehen alle Fiat-Diesel-Fahrzeuge, die zwischen 2014 und 2019 gebaut wurden, unter Manipulationsverdacht. Auch unabhängige Abgastests von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) konnten die Manipulationen bereits belegen.

Die Verjährungsfrist im Wohnmobil-Abgasskandal

Da rund zwei Drittel aller Wohnmobile von sämtlichen namhaften Herstellern auf Basis des Fiat Ducato gebaut werden, ist die Sorge in der Camping-Szene groß. Viele Fahrzeughalter warten jedoch damit, sich voreilig über ihre juristischen Möglichkeiten in der Sache zu informieren. Doch dieses Zögern könnte noch zum Bumerang werden, denn auch im Wohnmobil-Abgasskandal droht die Verjährungsfrist bald einzutreten.

Die Richter am Bundesgerichtshof (BGH) haben sich diesbezüglich in der Vergangenheit nämlich sehr streng positioniert. So kann schon eine Pressemitteilung über den Skandal den Beginn der Verjährungsfrist einläuten, obwohl die betroffenen Fahrzeughalter zu diesem Zeitpunkt noch nicht individuell über die Manipulation des eigenen Wohnmobils informiert wurden.

Gemäß der dreijährigen zivilrechtlichen Verjährung würde dies bedeuten, dass die Rechte von betroffenen Wohnmobil-Besitzern bereits zum 01. Januar 2024 verjähren könnten. Das würde bedeuteten, dass die Halter illegal manipulierter Reisemobile nur noch rund eineinhalb Jahre Zeit hätten, um die eigenen Rechtsansprüche in der Sache vollständig durchzusetzen.

Kostenfreie Beratung und Rechtsdurchsetzung ist möglich

Für betroffene Fahrzeughalter ergibt es deshalb in jedem Fall Sinn, sich frühzeitig über mögliche Schadensersatzansprüche in der Sache zu informieren. Die Kanzlei Goldenstein bietet diesbezüglich eine kostenfreie Erstberatung an, in der sich Wohnmobil-Besitzer zunächst darüber informieren können, ob ihr Fahrzeug überhaupt vom Abgasskandal betroffen sein könnte. Hierfür schaut sich das Expertenteam der Kanzlei sämtliche relevanten Fahrzeugdaten an und gibt eine darauf basierende erste Einschätzung ab.

Sollte das jeweilige Wohnmobil tatsächlich manipuliert worden sein, ist es im nächsten Schritt möglich, eine Klage einzureichen. Auch diesbezüglich kümmert erläutert die Kanzlei Goldenstein betroffenen Verbrauchern zunächst kostenfrei, welche Möglichkeiten es gibt und erklärt ihnen vollkommen unverbindlich den genauen Ablauf einer Klage.

Wenn darauf basierend die Entscheidung fällt, juristisch in der Sache gegen Fiat vorzugehen, ist selbst dies ohne finanzielles Risiko möglich. Dies gilt selbst für Verbraucher, die nicht rechtsschutzversichert sind. So ist es oftmals möglich, auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zu setzen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

Diese rechtlichen Möglichkeiten bestehen wegen des Abgasskandals

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben wegen des Abgasskandals unter anderem die Möglichkeit, ihr Abgasskandal-Auto an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben. Im Gegenzug können betroffene Verbraucher eine finanzielle Entschädigung durchsetzen, die sich an dem ursprünglich gezahlten Kaufpreis orientiert.

Alternativ zur Fahrzeugrückgabe besteht zudem die Option, das eigene Auto zu behalten trotzdem Schadensersatzansprüche geltend zu machen. In diesem Fall lässt sich eine Entschädigungssumme durchsetzen, die etwa 20 Prozent des ursprünglich gezahlten Kaufpreises beträgt. Diese Form des Schadensersatzes soll betroffene Verbraucher für die Wertverluste aufgrund des Abgasskandals entschädigen.

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