18.
Okt 2019

Zwei Drittel aller Dieselfahrzeuge in Deutschland fallen durch Abgastests

Rückruf-Aktion bei Daimler: Allein in Deutschland sind 280 000 Fahrzeuge betroffen @deepblue4you/iStock.com

65 Prozent aller vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) getesteten Dieselfahrzeuge erfüllen die zulässigen Stickoxide-Werte nicht. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hervor. Zuvor hatte der RBB das Kraftfahrt-Bundesamt durch juristische Maßnahmen zur Bereitstellung dieser bislang geheimen Daten gebracht. Das Kraftfahrt-Bundesamt führt bereits seit 2016 Abgastests bei Dieselfahrzeugen durch.

Auch Euro 6-Fahrzeuge überschreiten Umweltnormen
Laut der RBB-Recherche überschreiten rund zwei Drittel aller vom KBA getesteten Euro 5- und Euro 6-Fahrzeuge die vorgeschriebenen Umweltnormen. Teilweise haben die Autos die Stickoxide-Grenzwerte sogar um das 16-fache überschritten. Dies ist beispielsweise bei dem VW Touareg der Fall.

Aber nicht nur Modelle des Volkswagen-Konzerns sind von erhöhten Abgaswerten betroffen: Auch Modelle von anderen Herstellern wie beispielsweise Mercedes-Benz, BMW, Nissan, Peugeot, Kia und Ford sind deutlich schmutziger als bislang angenommen. Vor allem SUVs wie der Porsche Macan, der Ford Kuga oder auch der Audi Q7 zählen zu den größten Umweltsündern. Aber auch Limousinen wie der Mercedes Benz C 200 1.6l oder der Ford Mondeo stoßen im Realbetrieb deutlich mehr Abgase aus als erlaubt.

Das müssen deutsche Dieselfahrer nun wissen
“Der Dieselskandal nimmt durch die RBB-Analyse noch größere Ausmaßen an: Die Daten zeigen eindeutig, dass fast alle großen Autohersteller, die in Deutschland aktiv sind, bezüglich des Abgasausstoßes ihrer Fahrzeuge gelogen haben. Infolgedessen könnte das Kraftfahrt-Bundesamt zeitnah den Rückruf einiger weiterer PKW-Modelle einleiten”, erklärt Claus Goldenstein, Inhaber der Kanzlei Goldenstein & Partner.

“Betroffene Fahrzeughalter sollten die Lage aufmerksam beobachten und im Falle eines Rückrufes ihres PKWs handeln”, rät Goldenstein. “Die Halter der Fahrzeuge sind davon ausgegangen, dass ihre Fahrzeuge die EU-Umweltrichtlinien erfüllen. Dies war nicht der Fall. Zudem werden die Fahrzeuge nach Bekanntwerden des Skandals massiv an Wert verlieren. Deshalb haben betroffene Personen die Möglichkeit, einen Schadensersatz von dem jeweiligen Hersteller einzufordern.

Gemeinsam mit unserem Abgasskandal-Portal rightnow.eu setzen wir aktuell bereits die Rechte von mehr als 11.000 Fahrzeughaltern von manipulierten Fahrzeugen in Deutschland durch. Für unsere Mandanten ist die Durchsetzung ihrer Rechte stets risikofrei, denn wer keine Rechtsschutzversicherung hat, kann die Leistungen unseres Prozesskostenfinanzierers in Anspruch nehmen. Dadurch fallen für unsere Mandanten keinerlei Kosten an. Betroffene Fahrzeughalter können ihre rechtlichen Möglichkeiten auf rightnow.eu kostenfrei und unverbindlich prüfen lassen und uns mit der Durchsetzung ihrer Rechte beauftragen.”

Neuere Modelle halten Grenzwerte ein
Dass es möglich ist, die vorgegebenen Umweltnormen einzuhalten, zeigen die neueren Euro 6c und Euro 6d-Temp-Modelle: Alle 13 getesteten Fahrzeuge erfüllen die erforderlichen Umweltvorgaben. Auch der Volkswagen Touareg 3.0 TDI, dessen Vorgänger seine ausgewiesenen Abgaswerte um ein Vielfaches überschritt, stößt als Euro 6-dTemp-Version  nur noch rund 32 Milligramm Stickoxide pro Kilometer aus.

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