Wohnmobil-Analyse: Das ist Deutschlands Camper-Hochburg

• In Kiel, Freiburg und Lübeck gibt es die meisten Wohnmobile pro PKW-Zulassung
• In Frankfurt, Wiesbaden und Halle wurden anteilig die wenigsten Wohnmobile zugelassen
• Wohnmobile sind in den neuen Bundesländern vergleichsweise unbeliebt

 

Berlin-Schönefeld, 18. Mai 2021. Wohnmobile sind im Trend: In den vergangenen fünf Jahren sind die Wohnmobil-Zulassungszahlen in Deutschland um 50 Prozent angestiegen. Doch wo in Deutschland sind Wohnmobile eigentlich am beliebtesten? Dieser Frage ist das Team von Goldenstein Rechtsanwälte auf den Grund gegangen und hat dafür insgesamt mehr als 48 Millionen Zulassungsdaten aus den 40 größten deutschen Städten sowie allen Bundesländern analysiert. Aktuell vertritt die Kanzlei rund 1.000 Wohnmobil-Besitzer im Dieselskandal.

Sämtliche relevanten Daten der Analyse wurden in den nachfolgenden Tabellen zusammengefasst:

Rang	Stadt	Anzahl zugelassene PKW	Anzahl zugelassene Wohnmobile	Anzahl Wohnmobile pro 1000 PKW
1	Kiel	112.203	3.307	29,5
2	Freiburg	94.910	2.733	28,8
3	Lübeck	101.141	2.070	20,5
4	Hamburg	805.780	15.653	19,4
5	Münster	150.277	2.877	19,1
6	Kassel	91.217	1.463	16,0
7	Bremen	246.042	3.852	15,7
8	München	732.045	11.260	15,4
9	Augsburg	139.358	2.138	15,3
10	Karlsruhe	141.949	2.160	15,2
11	Bielefeld	175.126	2.503	14,3
12	Aachen (und Umgebung)	298.201	4.243	14,2
13	Hannover (und Umgebung)	592.055	8.276	14,0
14	Nürnberg	248.538	3.404	13,7
15	Köln	492.402	6.709	13,6
16	Rostock	86.269	1.117	12,9
17	Dresden	231.582	2.875	12,4
18	Braunschweig	142.933	1.762	12,3
19	Krefeld	120.747	1.476	12,2
20	Berlin	1.234.645	14.777	12,0
21	Mönchengladbach	141.121	1.642	11,6
21	Wuppertal	176.758	2.049	11,6
23	Stuttgart	308.411	3.512	11,4
24	Bonn	175.805	1.868	10,6
24	Leipzig	232.677	2.457	10,6
26	Mainz	100.722	1.014	10,1
27	Dortmund	296.263	2.942	9,9
28	Bochum	207.746	2.039	9,8
28	Oberhausen	113.014	1.106	9,8
30	Duisburg	234.711	2.193	9,3
30	Erfurt	98.570	912	9,3
32	Mannheim	154.578	1.425	9,2
33	Essen	295.738	2.665	9,0
34	Düsseldorf	317.580	2.824	8,9
35	Chemnitz	126.455	1.056	8,4
36	Gelsenkirchen	124.514	896	7,2
37	Magdeburg	112.204	799	7,1
38	Halle	95.490	627	6,6
39	Wiesbaden	173.522	1.104	6,4
40	Frankfurt	342.431	2.132	6,2

Tabelle 1: Die Wohnmobil-Zulassungen in den 40 größten deutschen Städten 

 

Rang	Bundesland	Anzahl zugelassene PKW	Anzahl zugelassene Wohnmobile	Anzahl Wohnmobile pro 1000 PKW
1	Schleswig-Holstein	1.715.107	44.289	25,8
2	Hamburg	805.780	15.653	19,4
3	Niedersachsen	4.876.983	78.516	16,1
4	Bayern	8.170.101	127.660	15,6
5	Baden-Württemberg	6.802.786	101.862	15,0
5	Bremen	297.835	4.453	15,0
7	Nordrhein-Westfalen	10.365.586	137.864	13,3
8	Mecklenburg-Vorpommern	876.602	10.861	12,4
9	Rheinland-Pfalz	2.588.775	31.739	12,3
10	Berlin	1.234.645	14.777	12,0
11	Hessen	3.772.207	43.073	11,4
12	Brandenburg	1.457.114	16.395	11,3
13	Saarland	647.432	7.174	11,1
14	Thüringen	1.195.550	11.047	9,2
15	Sachsen	2.178.531	19.723	9,1
16	Sachsen-Anhalt	1.222.844	9.185	7,5
	Gesamt	48.207.878	674.271	14,0

Tabelle 2: Die Wohnmobil-Zulassungen in den deutschen Bundesländern  

 

Das ist die Datengrundlage

Um herauszufinden, in welchen deutschen Städten und Bundesländern am meisten Wohnmobile zugelassen wurden, hat das Team von Goldenstein Rechtsanwälte den Fahrzeugbestand in Deutschland auf Basis von Daten des Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ausgewertet (Stand: Januar 2021).

Um die Werte vergleichbar zu machen, wurden die Wohnmobil-Zulassungszahlen ins Verhältnis zur Anzahl an insgesamt zugelassenen PKW-Modellen in den jeweiligen Städten bzw. Bundesländern gesetzt. Im Rahmen der Analyse wurden insgesamt mehr als 48 Millionen Zulassungsdaten ausgewertet.

 

In Kiel gibt es besonders viele Wohnmobile, in Frankfurt am Main besonders wenige

Bundesweit kommen rund 14 Wohnmobile auf 1000 zugelassene Personenkraftwagen. Mit Abstand am höchsten liegt diese Quote in Kiel (29,5) und Freiburg (28,8). In der norddeutschen Hafenstadt sind 3.307 von 112.203 zugelassenen Personenkraftwagen Wohnmobile. In Freiburg gibt es 2.733 Wohnmobile und insgesamt 94.910 zugelassene PKW. Komplettiert wird die Top Fünf der deutschen Wohnmobil-Hochburgen durch Lübeck (20,5), Hamburg (19,4) und Münster (19,1).

Vergleichsweise unbeliebt sind Wohnmobile hingegen in Gelsenkirchen und Magdeburg. Hier gibt es nur 7,1 Wohnmobile pro 1000 PKW. Dieser Wert ist rund viermal niedriger als in Kiel. Eine noch geringere Wohnmobil-Quote gibt es in Halle (6,6) und Wiesbaden (6,4). Unterboten werden diese Werte nur in Frankfurt. In der Bankenmetropole sind Wohnmobile deutschlandweit am unbeliebtesten: Hier kommen 6,2 Wohnmobil- auf 1000 PKW-Zulassungen.

 

In den neuen Bundesländern sind Wohnmobile eher unbeliebt

Im Bundesländervergleich wird deutlich, dass Wohnmobile vor allem in den neuen Bundesländern eher selten zugelassen werden. Brandenburg (11,3), das Saarland (11,1), Thüringen (9,2), Sachsen (9,1) und Sachsen-Anhalt (7,5) verzeichnen länderübergreifend die niedrigsten Wohnmobil-Zulassungsquoten. Vier dieser fünf Bundesländer wurden erst 1990 Teil der Bundesrepublik Deutschland.

Besonders viele Wohnmobile wurden hingegen in Schleswig-Holstein (25,8), Hamburg (19,4), Niedersachsen (16,1), Bayern (13,6), Baden-Württemberg und Bremen (jeweils 13) zugelassen. Insgesamt gibt es in diesen sechs Bundesländern 372.433 Wohnmobile und somit mehr als 70.000 Reisemobile mehr als in den restlichen zehn deutschen Bundesländern.

 

Claus Goldenstein, Rechtsanwalt und Inhaber der Kanzlei Goldenstein, kommentiert:

“Wohnmobile sind in Deutschland extrem beliebt und die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch einmal verstärkt. Unsere Analyse zeigt, dass Wohnmobile vor allem in Nord- und Süddeutschland gern gekauft werden. Kiel und Freiburg sind eindeutig Deutschlands Wohnmobil-Hochburgen! In den neuen Bundesländern scheint der Camper-Trend hingegen noch nicht voll angekommen zu sein.

Obwohl Wohnmobile grundsätzlich als sehr wertstabil gelten, sollten Verbraucher bei der Auswahl ihres Fahrzeugs aufpassen. Allein in Deutschland wurden nämlich Hunderttausende manipulierte Wohnmobile mit Fiat-, Daimler- und VW-Motoren zugelassen. Den betroffenen Haltern drohen deshalb enorme Wertverluste. Im schlimmsten Fall könnten die manipulierten Wohnmobile sogar stillgelegt werden.

Wir von Goldenstein Rechtsanwälte vertreten bereits mehr als 28.500 Mandanten im Abgasskandal und sind in der Sache unter anderem für das erste Bundesgerichtshof-Urteil verantwortlich. Gern beraten wir auch betroffene Wohnmobil-Besitzer kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten.”

 

Schadensersatzansprüche für Besitzer von manipulierten Wohnmobilen

Im Oktober 2020 verkündete die Staatsanwaltschaft Frankfurt, dass allein in Deutschland rund 200.000 manipulierte Fiat- und Iveco-Modelle zugelassen worden seien – darunter zahlreiche Wohnmobile. Darüber hinaus betrifft der Abgasskandal auch Reisemobile, die auf Basis von VW- und Mercedes-Benz-Modellen gebaut wurden.

Wer ein manipuliertes Wohnmobil besitzt, hat die Möglichkeit, das Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe von 20 bis 25 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises durchzusetzen. Dadurch soll der entstandene Wertverlust ausgeglichen werden.

Deutlich höhere Entschädigungen erhalten Wohnmobil-Besitzer, die ihr Fahrzeug an den verantwortlichen Motoren-Hersteller zurückgeben. In diesem Fall sind Summen, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientieren, gängig. Zudem werden auch nachträgliche Einbauten wie zum Beispiel Heizungen oder Solaranlagen bei der Berechnung des Schadensersatzes berücksichtigt.

 

Über Goldenstein Rechtsanwälte   

Goldenstein Rechtsanwälte ist die führende deutsche Kanzlei im Abgasskandal. Die Anwälte des Unternehmens vertreten aktuell über 28.500 Mandanten in der Sache und sind unter anderem für das erste klagestattgebende Dieselskandal-Urteil am Bundesgerichtshof (BGH) verantwortlich. Auf www.ra-goldenstein.de können Halter von manipulierten Fahrzeugen kostenfrei prüfen, ob sie Anspruch auf Schadensersatz haben und die Kanzlei mit der Durchsetzung ihrer Rechte beauftragen. Die Kanzlei Goldenstein hat ihren Hauptsitz in Berlin-Schönefeld und beschäftigt derzeit über 100 Mitarbeiter an mehreren Standorten in Europa. Die Kanzlei wird von dem Rechtsanwalt Claus Goldenstein geleitet.