09.
Jun 2022

2017 flogen die Audi-Manipulationen auf: Das sind die Folgen

Zwei Jahre nach dem Bekanntwerden des VW-Abgasskandals entdeckte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), dass auch Audi manipulierte Motoren entwickelt, verbaut und verkauft hat. Bis heute wurden deshalb Hunderttausende Fahrzeuge von Audi und dessen Schwestermarken Porsche und VW amtlich zurückgerufen. Doch die Folgen für betroffene Fahrzeughalter sind noch viel bedeutsamer.

Kraftfahrt-Bundesamt konnte Audi-Abgasskandal jahrelang nicht aufdecken

Insgesamt sind weit mehr als zehn Fahrzeugmodelle von Audi, Porsche und VW von den Audi-Manipulationen betroffen. Die von Audi entwickelten 3.0- und 4.2-Liter-Diesel-Motoren mit den Bezeichnungen EA896, EA897 und EA898 wurden nämlich jahrelang in verschiedenen Fahrzeugen aus dem VW-Konzern verbaut.

Die Straßenzulassung erhielten die betroffenen Autos nur, weil das KBA zum Zulassungszeitpunkt gar nicht die Möglichkeiten hatte, um die Abgasreinigung der jeweiligen Fahrzeuge korrekt zu kontrollieren. Wahrscheinlich hätte aber selbst das nichts geholfen, denn Audi setzte auf eine Motorsteuerungssoftware, die amtliche Abgastests anhand verschiedener Parameter erkennen konnte und ausschließlich in diesen Situationen in einen umweltfreundlichen Modus schaltete.

In der Folge stießen die manipulierten Autos im Normalbetrieb unerlaubt viele Schadstoffe aus, weshalb sie eigentlich nie die Typengenehmigung hätten erhalten dürfen. Erst 2017 hatte das Kraftfahrt-Bundesamt mit eigenen Software-Experten die Fähigkeit aufgebaut, um entsprechende Abschalteinrichtungen zu entdecken. Daraufhin rief die Behörde allein in Deutschland knapp eine halbe Million Fahrzeuge wegen des Audi-Abgasskandals zurück.

 

Verpflichtende Software-Updates und mögliche Folgeschäden

Von den Rückrufen sind sowohl die Audi-Modelle A4, A5, A6, A7, A8, S6, S7, Q5, Q7 und SQ5, als auch die VW-Modelle Amarok, Phaeton, Touareg und zudem der Porsche Cayenne, Macan und Panamera betroffen. Die Halter der amtlich zurückgerufenen Fahrzeuge mussten ihre Autos in die Werkstatt bringen, wo diese ein Software-Update zur Normalisierung der Abgasreinigung erhalten sollten. Wer das Update nicht durchführen ließ, musste mit einer Stilllegung des eigenen Fahrzeugs rechnen.

Ein solches Software-Update ist jedoch kein harmloser Eingriff. Schließlich müssen die betroffenen Fahrzeuge nach dem Update Schadstoffmengen filtern, auf ihre Hardware eigentlich nicht ausgerichtet ist. Daher zählen ein erhöhter Kraftstoff- und AdBlue-Verbrauch, Leistungseinbrüche und sogar Motorschäden nicht selten zu den negativen Begleiterscheinungen eines Diesel-Software-Updates.

Nicht zuletzt deshalb bringen nachweislich manipulierte Autos wohl auch deutlich weniger auf dem Gebrauchtwagenmarkt ein als vergleichbare Fahrzeuge, die nicht vom Abgasskandal betroffen sind. Betroffene Fahrzeughalter haben jedoch die Möglichkeit, sich juristisch gegen diesen Betrug zu wehren.

 

Abgasskandal: Die bestehenden Schadensersatzansprüche

Wer ein illegal manipuliertes Auto besitzt, hat unter anderem die Option, den verantwortlichen Hersteller mit Hilfe einer Rechtsanwaltskanzlei zur Rücknahme des manipulierten Autos zu verpflichten. Im Gegenzug winkt eine finanzielle Entschädigung, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ ist es auch möglich, das manipulierte Auto zu behalten, um einen Teil des ursprünglichen Kaufpreises erstattet zu bekommen. Selbst nach dem Verkauf eines Abgasskandal-Autos können Verbraucher noch Schadensersatzansprüche durchsetzen.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

Die Kanzlei Goldenstein berät betroffene PKW-Halter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache. Auf der Website der Kanzlei können Verbraucher zudem in wenigen Schritten prüfen, ob wegen des Abgasskandals Schadensersatzanspruch besteht und wie hoch dieser ausfällt.

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