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Carthago-Wohnmobile wurden manipuliert
Der Schock in der Wohnmobilszene saß tief, als die Staatsanwaltschaft Frankfurt vor knapp eineinhalb Jahren verkündete, dass Hersteller wie Fiat und Iveco offensichtlich illegal manipulierte Fahrzeuge auf den Markt gebracht haben. Modelle wie der Fiat Ducato und der Iveco Daily werden nämlich besonders gern von Wohnmobilherstellern als Basis für ihre Fahrzeuge genutzt. Auch das süddeutsche Unternehmen Carthago setzt bei seinen Reisemobilen auf die Kastenwagen von Fiat und Iveco.
Carthago setzt auf Fahrgestelle, die nachweislich manipuliert wurden
Generell baut Carthago alle seine Wohnmobile auf Basis der Fahrgestelle des Fiat Ducato, Iveco Daily oder Mercedes-Benz-Sprinter. Die Dieselvarianten dieser Modelle stehen jedoch allesamt unter Manipulationsverdacht und Mercedes Sprinter-Modelle aus den Baujahren 2011 bis 2018 sowie Iveco Daily-Modelle der Baujahre 2015 bis 2019 wurden sogar schon offiziell wegen des Abgasskandals zurückgerufen. Auch beim Ducato scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es zu einer Rückrufaktion des Kleintransporters kommt.
Wegen der ausbleibenden Rückrufe läuft aktuell sogar schon ein EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien. Die italienischen Behörden, die für die Zulassungen und Rückrufe von Fiat-Autos verantwortlich sind, haben die manipulierten Fahrzeuge nämlich noch nicht in die Werkstatt beordert und auch keine Strafzahlungen wegen des Fiat-Abgasskandals verhängt. Vermutlich hat sich die italienische Regierung diesbezüglich von der Autolobby vor Ort unter Druck setzen lassen.
Nun hat die EU-Kommission dem südeuropäischen Land allerdings ein Ultimatum gesetzt. Wenn die Italiener bis Anfang Februar 2022 nicht handeln, übergibt die Kommission das Thema an den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Dem hochverschuldeten Staat drohen dann tägliche Strafzahlungen in Millionenhöhe. Spätestens dadurch wird Italien vermutlich dazu motiviert, im Fiat-Abgasskandal aktiv zu werden.
Wohnmobil-Haltern droht im schlimmsten Fall die Stilllegung ihrer Fahrzeuge
Falls es zeitnah nicht zu Rückrufen und einer Normalisierung der manipulierten Wohnmobile kommt, kann der Abgasskandal im schlimmsten Fall zur Stilllegung der betroffenen Fahrzeuge führen. Die Reisemobile hätten nämlich eigentlich nie zugelassen werden dürfen, denn ihr Abgasausstoß überschreitet die gesetzlichen Grenzwerte um ein Vielfaches. Das haben unabhängige Abgastests des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) sowie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bereits bestätigt.
Doch auch ein Rückruf führt nicht dazu, dass die manipulierten Fahrzeuge danach genauso funktionieren wie andere Reisemobile. Das lässt sich aus der Erfahrung von mehr als zehn Millionen Rückrufen im Zusammenhang mit dem PKW-Abgasskandal sagen. In der Werkstatt erhielten die Abgasskandal-Autos im Normalfall Software-Updates, die ihre Abgasreinigung normalisieren sollten. Weil die Fahrzeuge aber gar nicht darauf ausgerichtet sind, Schadstoffe im hohen Maße zu filtern, traten im Anschluss oft Probleme auf.
Experten geben an, dass es in Folge von Software-Updates beispielsweise zu einer Verstopfung der Partikelfilterung kommen kann. Das wiederum kann im schlimmsten Fall zu einem Motorausfall und hohen Reparaturkosten führen. Aber auch andere Begleiterscheinungen wie unangenehme Gerüche oder ein erhöhter Kraftstoff- und AdBlue-Verbrauch kann im Zuge eines solchen Updates auftreten.
Betroffene Verbraucher können sich juristisch zur Wehr setzen
Der PKW-Abgasskandal hat gezeigt, dass manipulierte Autos auf dem Gebrauchtwagenmarkt deutlich weniger Geld einbringen als Fahrzeuge, die nicht vom Abgasskandal betroffen sind. Das wird wohl trotz des aktuellen Wohnmobil-Booms auch für manipulierte Wohnmobile von Carthago gelten.
Betroffene Fahrzeughalter können sich jedoch juristisch gegen die negativen Folgen des Skandals wehren. Schließlich hätten sie ihre Fahrzeuge sicher nicht zu denselben Konditionen erworben, wenn sie damals bereits von den Manipulationen gewusst hätten. Wer sich auch heute noch unsicher ist, ob das eigene Fahrzeug manipuliert wurde, kann den unverbindlichen Schnellcheck der Kanzlei Goldenstein nutzen oder sich kostenfrei von der Kanzlei beraten lassen.
Schadensersatzansprüche im Wohnmobil-Abgasskandal
Wohnmobil-Besitzer haben grundsätzlich die Option, das manipulierte Wohnmobil an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben, um im Gegenzug eine Entschädigung zu erhalten, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ ist es aber auch möglich, das eigene Fahrzeug zu behalten und nur einen Teil des Kaufpreises als finanzielle Entschädigung zurückzuerhalten.
Im Rahmen des Wohnmobil-Dieselskandals richten sich entsprechende Klagen in der Regel gegen den Motorenhersteller. Es ist nämlich unklar, ob Hersteller wie Carthago tatsächlich von den Manipulationen wussten und somit haftbar gemacht werden können. Wurde ein Wohnmobil also beispielsweise auf Basis eines Mercedes-Benz Sprinter gebaut, können Schadensersatzansprüche gegenüber dem Mercedes-Mutterkonzern Daimler geltend gemacht werden.
Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.