29.
Aug 2023

Weiterer Continental-Mitarbeiter gibt Abgasbetrug zu

Angesprochen auf den Abgasskandal haben Insider aus der Automobilindustrie mehrfach bestätigt, dass der Betrug mit Schadstoffwerten branchenintern ein offenes Geheimnis war. Folglich ist es keine Überraschung, dass auch Automobilzulieferer wie Continental in den Abgasskandal verwickelt waren. Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover in der Sache gegen aktuelle und ehemalige Mitarbeiter des DAX-Konzerns. Mittlerweile hat bereits der zweite Beschuldigte ein Geständnis in der Sache abgelegt.

Conti-Ermittlungen: Geständige fungieren nun als Kronzeugen

Bereits im April 2023 gaben die Hannoveraner Ermittler bekannt, dass ein technischer Projektleiter von Continental zugegeben haben soll, von der Manipulation von VW-Diesel-Motoren des Typs EA189 gewusst und auch dabei geholfen zu haben. Nun hat ein weiterer Conti-Mitarbeiter ein entsprechendes Schuldeingeständnis eingeräumt. Die Ermittlungen gegen die zwei Männer wurden jeweils gegen die Zahlung einer Geldstrafe eingestellt. Beide fungieren nun als Kronzeugen in dem Verfahren.

Insgesamt ermittelt die Hannoveraner Staatsanwaltschaft nun noch gegen 59 ehemalige und aktuelle Continental-Mitarbeiter wegen Untreue und Beihilfe zur Untreue. Zwei weiteren Personen wird zudem die Verletzung ihrer Aufsichtspflicht vorgeworfen. Angesichts der zwei Geständnisse ist es sehr wahrscheinlich, dass es zeitnah zu Anklagen in der Sache kommt.

Der Abgasskandal betrifft nicht nur VW

Die aktuellen Geständnisse belegen einmal mehr, dass Continental Volkswagen jahrelang bei der Manipulation von Diesel-Fahrzeugen unterstützt hat. Konkret haben die Mitarbeiter des Milliardenkonzerns zwischen 2006 und 2015 unter anderem Software-Lösungen, mit denen die Abgaswerte von Diesel-Fahrzeugen beeinflusst wurden, für VW entwickelt und an das Wolfsburger Unternehmen geliefert.

Die manipulierten Fahrzeuge von VW wirkten auf dem Prüfstand vergleichsweise umweltfreundlich und erhielten deshalb die Typgenehmigung. Im normalen Straßenbetrieb stießen sie allerdings unerlaubt viele Schadstoffe aus. Nachdem der VW-Abgasskandal 2015 aufflog, wurden allein in Deutschland rund 2,5 Millionen Fahrzeuge deshalb amtlich zurückgerufen und die Abgasreinigung der betroffenen PKW nachrüsten.

Der Abgasskandal betrifft allerdings nicht nur VW, denn auch in den Fahrzeugen von vielen weiteren Automobilherstellern wurden illegale Abschalteinrichtungen entdeckt. Teilweise soll auch Conti in die Manipulation von Diesel-Fahrzeugen von Herstellern wie Mitsubishi verwickelt sein. Die Halter der betroffenen PKW müssen wegen der Manipulationen mit Folgeschäden und Wertverlusten ihrer Autos rechnen. Unter anderem deshalb besteht Anspruch auf Schadensersatz gegenüber den verantwortlichen PKW-Herstellern.

Abgasskandal: Schadensersatzansprüche bestehen

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben die Möglichkeit, ihr manipuliertes Auto an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben, um im Gegenzug eine Entschädigung zu erhalten, die sich an dem ursprünglich gezahlten Kaufpreis orientiert. Alternativ besteht oftmals auch die Option, das Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

Die Experten von Goldenstein Rechtsanwälte beraten betroffene Halter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache. Mit dem Online-Schnellcheck der Kanzlei haben Verbraucher darüber hinaus die Möglichkeit, in wenigen Schritten zu prüfen, ob sie wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben und wie hoch dieser Anspruch ausfällt.

Prüfen Sie jetzt Ihren Anspruch: