12.
Jan 2024

2024 werden weitere Diesel-Rückrufe erwartet

Mittlerweile ist es schon mehr als acht Jahre her, dass der VW-Abgasskandal aufgeflogen ist. Zwar ist längst klar, dass im Prinzip die gesamte Automobilindustrie ihre Fahrzeuge illegal manipuliert hat. Doch reinen Tisch gemacht haben die verantwortlichen Autobauer bis heute nicht. So werden selbst im Jahr 2024 noch amtliche Rückrufaktionen wegen des Dieselskandals erwartet.

Weitere Mercedes-Rückrufe gelten als gesichert

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird es in diesem Jahr zu weiteren Rückrufen bei Mercedes-Benz kommen. Bereits im Dezember 2023 musste der Stuttgarter Autobauer in Deutschland erneut über 100.000 Diesel-Fahrzeuge wegen des Abgasskandals zurückrufen. Recherchen des Spiegel haben zudem ergeben, dass das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) kurz vor einem Rückruf von weiteren Diesel-Fahrzeugen der Modellreihe E350 steht.

Das KBA vermutet, dass die betroffenen Fahrzeuge so manipuliert wurden, dass sie während amtlicher Abgastests saubere Abgaswerte vorgeben, um die Typgenehmigung zu erhalten. Im normalen Straßenbetrieb stoßen die manipulierten Fahrzeuge dann aber unerlaubt viele Schadstoffe aus. Aufgrund solcher Abschalteinrichtungen hat das KBA in der Vergangenheit bereits über 650.000 Mercedes-Fahrzeuge in Deutschland zurückgerufen.

 

Kraftfahrt-Bundesamt überprüft herstellerübergreifend illegale Abschalteinrichtungen

Die Flensburger Behörde dürfte allerdings nicht nur Mercedes im Blick haben. So gab das KBA beispielsweise auf Anfrage von Goldenstein Rechtsanwälte bekannt, dass sie auch illegale Abschalteinrichtungen in Wohnmobilen mit Fiat-Fahrgestellen entdeckt hat.

Demnach habe die Behörde bereits mehrere Fiat Ducato des Typs 250 sowie Wohnmobile, die auf diesem Modell basieren, hinsichtlich des Emissionsverhaltens untersucht und dabei eine Unzulässigkeit im Hinblick auf das Emissionsverhalten ergeben habe. Insofern ist denkbar, dass das KBA in diesem Jahr deutschlandweit Zehntausende Wohnmobile mit Fiat-Fahrgestellen wegen des Abgasskandals zurückruft.

Darüber hinaus ist es wahrscheinlich, dass das KBA neben Fiat und Mercedes-Benz auch Zehntausende Diesel-Fahrzeuge von anderen Herstellern wegen des Abgasskandals zurückrufen wird. Auch 2024 scheint der Abgasskandal viele Autobauer erneut bzw. teilweise auch erstmals einzuholen.

 

Diesel-Rückrufbescheid: Vorsicht vor Software-Updates

Wer einen amtlichen Rückrufbescheid erhält, wird darin im Normalfall dazu aufgefordert, das eigene Fahrzeug für ein Software-Update in eine Werkstatt zu bringen. Dort soll dann die vorhandene Manipulationssoftware überschrieben und die Abgasreinigung normalisiert werden.

Was wie ein harmloser Eingriff klingt, kann mittelfristig allerdings schwerwiegende Folgeschäden verursachen. Das liegt unter anderem daran, dass die Abgasfilter der betroffenen Fahrzeuge nach den Updates deutlich mehr Schadstoffe filtern müssen und deshalb verstopfen können. In der Vergangenheit klagten die Besitzer von upgedateten Fahrzeugen zudem beispielsweise auch über einen erhöhten AdBlue-Verbrauch, Leistungseinbrüche oder unangenehme Gerüche.

Ein verpflichtendes Update einfach zu verweigern, ist allerdings auch keine Lösung, denn in dem Fall kann das eigene Fahrzeug sogar stillgelegt werden. Dann dürfte es nicht länger auf europäischen Straßen geparkt oder gefahren werden. Bis es zu einer solchen Stilllegung kommt, vergehen allerdings mindestens 18 Monaten. Daher ist es empfehlenswert, sich nach dem Erhalt des Rückrufbescheids erst einmal rechtlich beraten zu lassen und zu prüfen, welche Handlungsschritte im Einzelfall sinnvoll sind. Unter anderem können auch Schadensersatzansprüche wegen des Abgasskandals geltend gemacht werden.

 

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben grundsätzlich die Möglichkeit, ihr manipuliertes Auto an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben, um im Gegenzug eine Entschädigung zu erhalten, die sich an dem ursprünglich gezahlten Kaufpreis orientiert. Alternativ besteht oftmals auch die Option, das Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

Die Experten von Goldenstein Rechtsanwälte beraten betroffene Halter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache. Mit dem Online-Schnellcheck der Kanzlei haben Verbraucher darüber hinaus die Möglichkeit, in wenigen Schritten zu prüfen, ob sie wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben und wie hoch dieser Anspruch ausfällt.

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