25.
Sep 2023

Drohende Mercedes-Rückrufe: Diese Modelle könnten betroffen sein

Zuletzt gelangten Informationen an die Öffentlichkeit, wonach das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) aktuell erneut wegen des Abgasskandals mit Mercedes-Benz in Kontakt steht. Nachdem das KBA in der Vergangenheit bereits mehr als 500.000 Mercedes-Fahrzeuge in Deutschland aufgrund illegaler Manipulationen zurückgerufen hat, bahnen sich in der Sache nun weitere Rückrufe an. Doch welche Mercedes-Modelle werden voraussichtlich von diesen Rückrufen betroffen sein?

Diese Fahrzeug-Modelle enthalten möglicherweise manipulierte Diesel-Motoren

Das KBA hat aktuell in einer Mercedes-Benz E-Klasse mehrere unzulässige Abschalteinrichtungen entdeckt. Das betroffene Fahrzeug wurde mit einem Diesel-Motor des Typs OM642 ausgestattet und unter der Umweltnorm Euro 6 zugelassen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass lediglich in der Modellreihe E-Klasse illegale Software zur Manipulation der Abgasreinigung zum Einsatz kam. Stattdessen wurden vermutlich auch andere Fahrzeugreihen manipuliert.

Der OM642-Motor wurde in den vergangenen Jahren nämlich nicht nur in der E-Klasse, sondern auch in den Mercedes-Modellen C-Klasse, CLK, CLS, G-Klasse, GLK, ML, S-Klasse, Sprinter und Viano verbaut. Zudem wurde der Diesel-Motor von Mercedes auch an andere Hersteller wie Chrysler oder Jeep geliefert und in Fahrzeugen dieser Unternehmen ebenfalls eingebaut. All diese Fahrzeuge stoßen deshalb im Normalbetrieb vermutlich mehr Schadstoffe aus, als es eigentlich erlaubt wäre.

So funktionieren die aktuell entdeckten Abschalteinrichtungen von Mercedes

Konkret funktioniert die Abgasreinigung der betroffenen Fahrzeuge unter anderem nur bei bestimmten Außentemperaturen gesetzeskonform. Solche sogenannten Thermofenster haben die Richter am Europäischen Gerichtshof (EuGH) bereits mehrfach als unzulässig bewertet.

Darüber hinaus wird der Stickoxid-Ausstoß der illegal manipulierten Fahrzeuge teilweise dadurch erhöht, dass bei bestimmten Fahrbedingungen nur geringe Mengen Ad-Blue in die Abgasreinigungsanlage eingespritzt werden. Besonders kritisch sieht die Behörde zudem, dass eine dritte Abschalteinrichtung die Wirksamkeit des SCR-Katalysators von der Temperatur der Luft, die bei der Abgasreinigung angesaugt wird, abhängig macht.

Mercedes-Abgasskandal: Schadensersatzansprüche bestehen

Wer ein Fahrzeug mit einem OM642-Motor von Mercedes besitzt, sollte die aktuellen Entwicklungen aufmerksam beobachten. Es ist nämlich sehr wahrscheinlich, dass schon zeitnah Rückrufe in der Sache folgen werden, was vermutlich mit negativen Konsequenzen für betroffene Fahrzeughalter verbunden sein wird.

In Falle eines amtlichen Rückrufs muss Mercedes die Abgasreinigung der manipulierten Fahrzeuge nämlich normalisieren, um diese vor der Stilllegung zu retten. Die Erfahrung aus dem bisherigen Verlauf des Abgasskandals zeigt jedoch, dass im Zuge eines solchen Updates mittelfristig Fahrzeugschäden auftreten können.

Die betroffenen Fahrzeuge wurden nämlich gar nicht für eine gesetzeskonforme Abgasreinigung konzipiert. Zudem bringen nachweislich manipulierte Diesel-Fahrzeuge auf dem Gebrauchtwagenmarkt weniger Geld ein als vergleichbare PKW-Modelle, die nicht vom Abgasskandal betroffen sind. Unter anderem deshalb besteht Anspruch auf Schadensersatz.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben grundsätzlich die Möglichkeit, ihr manipuliertes Auto an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben, um im Gegenzug eine Entschädigung zu erhalten, die sich an dem ursprünglich gezahlten Kaufpreis orientiert. Alternativ besteht oftmals auch die Option, das Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

Die Experten von Goldenstein Rechtsanwälte beraten betroffene Halter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache. Mit dem Online-Schnellcheck der Kanzlei haben Verbraucher darüber hinaus die Möglichkeit, in wenigen Schritten zu prüfen, ob sie wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben und wie hoch dieser Anspruch ausfällt.

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