10.
Mrz 2023

So erkennen PKW-Besitzer, dass ihr Fahrzeug illegal manipuliert wurde

Fast alle namhaften Autobauer haben ihre Diesel-Fahrzeuge jahrelang so manipuliert, dass diese ausschließlich während amtlicher Abgastests die vorgeschriebenen Umweltrichtlinien einhalten und im Normalbetrieb unerlaubt viele Schadstoffe ausstoßen. Allein in Deutschland sind nachweislich mehr als vier Millionen Autos vom Abgasskandal betroffen. Doch wie erkennen die Besitzer von Diesel-Fahrzeugen überhaupt, dass ihr PKW illegal manipuliert wurde?

Abgasskandal: Rückrufbescheide bringen Gewissheit

Wenn Autos wegen des Abgasskandals zurückgerufen werden, erhalten die betroffenen Fahrzeughalter Post vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), dem verantwortlichen Hersteller oder ihrem Händler. Im Normalfall werden die PKW-Besitzer in diesem Schreiben darüber informiert, dass ihr Fahrzeug illegal manipuliert wurde und deshalb für ein Software-Update in eine Werkstatt gebracht werden muss. Wer so ein Schreiben erhalten hat, hat also Gewissheit darüber, dass das eigene Fahrzeug vom Abgasskandal betroffen ist.

Teilweise kamen einige Autobauer amtlichen Rückrufen aber bereits zuvor und lockten betroffene Fahrzeug schon im Vorfeld zum Beispiel mit Werkstattgutscheinen zur Durchführung eines freiwilligen Software-Updates. Dies bringt für Autobauer den Vorteil, dass sie entsprechende Fahrzeuge bereits vor einem Rückruf upgedatet haben und die betroffenen PKW-Besitzer daher zum Zeitpunkt eines amtlichen Rückrufs gar nicht mehr über diesen informiert werden müssen. Zudem können die jeweiligen Autobauer einen freiwilligen Rückruf kommunikativ recht selbstbestimmt lösen und dadurch beispielsweise die illegale Manipulation geschickt vertuschen.

Vorsicht vor freiwilligen Software-Updates

Wer daher ein Schreiben von seinem Fahrzeughändler oder -hersteller erhält, in dem die Durchführung eines Software-Updates nahegelegt wird, sollte sehr aufmerksam werden. Insbesondere, wenn in dem Schreiben Begrifflichkeiten wie “Emissionen”, “Schadstoffe”, “Abgase”, “Software-Update”, “Software-Aktualisierung“ oder “Kalibrierung von Datensätzen” auftauchen, sollten bei betroffenen Verbrauchern alle Alarmglocken läuten.

In diesem Fall ist es ratsam, das Update nicht direkt durchführen zu lassen und sich stattdessen zunächst rechtlich beraten zu lassen. Goldenstein Rechtsanwälte bietet hierfür beispielsweise eine kostenlose Erstberatung an. Die Durchführung eines Software-Updates kann nämlich gerade mit Blick auf eine mögliche Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen negative Konsequenzen haben.

Dies liegt unter anderem daran, dass Software-Updates die verwendete Manipulationssoftware überschreiben. Es kann jedoch hilfreich sein, die Wirkungsweise dieser sogenannten Abschalteinrichtung genau nachvollziehen zu können, um etwaige Rechtsansprüche im Rahmen des Abgasskandals erfolgreich durchzusetzen. Darüber hinaus kann die Durchführung von Software-Updates im schlimmsten Fall zu schwerwiegenden Folgeschäden führen, für dessen Reparaturen die Hersteller nicht aufkommen. Schließlich sind die manipulierten Fahrzeuge gar nicht darauf ausgelegt, dass sie Schadstoffe in hohem Maße filtern.

Kein amtlicher oder freiwilliger Rückruf? Illegale Manipulation ist trotzdem möglich

Generell können aber auch Autos, die nicht zurückgerufen wurden oder ein freiwilliges Update erhielten, vom Abgasskandal betroffen sein. Beispielsweise sind in Deutschland nachweislich mehr als 200.000 Fiat-Fahrzeuge illegal manipuliert worden. Weil allerdings weder das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt noch die italienischen Behörden in der Sache aktiv wurden, wurden die betroffenen PKW-Modelle bislang noch nicht zurückgerufen.

Dank unabhängiger Abgastest und zahlreicher Gutachten kann aber auch in dem Fall recht eindeutig bestimmt werden, welche Fahrzeuge vom Fiat-Abgasskandal betroffen sind. Wer sich also unsicher ist, ob das eigene Fahrzeug von Fiat oder einem anderen Hersteller manipuliert wurde, kann dies beispielsweise mit dem unverbindlichen Schnellcheck auf der Website von Goldenstein Rechtsanwälte prüfen. Zudem bietet die Verbraucherkanzlei auch in dem Fall eine persönliche und kostenfreie Erstberatung an.

Diese Rechte haben betroffene Verbraucher wegen des Abgasskandals

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben grundsätzlich die Möglichkeit, ihr Auto an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben. Im Gegenzug winkt eine finanzielle Entschädigung, die im Normalfall über dem aktuellen Gebrauchtwagenmarktwert des jeweiligen Fahrzeugs liegt. Alternativ ist es aber auch möglich, das manipulierte Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe eines Teils des Kaufpreises durchzusetzen. Dadurch soll der Wertverlust, der durch den Abgasskandal entstanden ist, kompensiert werden.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

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