06.
Jan 2023

Werden noch immer Fahrzeuge wegen des Abgasskandals zurückgerufen?

Der Abgasskandal wurde vor mehr als sieben Jahren bekannt. Längst ist klar, dass neben Volkswagen auch viele weitere Hersteller ihre Diesel-Fahrzeuge illegal manipuliert haben. Teilweise kam es fast wöchentlich zu neuen Enthüllungen in der Sache. Aber werden selbst heute noch Fahrzeuge wegen illegaler Manipulationen zurückgerufen?

KBA ordnete 2022 Mercedes-Rückrufe an

Tatsächlich entdeckt das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) selbst jetzt noch illegale Abschalteinrichtungen in Diesel-Motoren und ordnet deshalb Rückrufe an. So ließ die Behörde 2022 beispielsweise mindestens vier Mercedes-Benz-Modelle wegen des Abgasskandals zurückrufen.

Bei den betroffenen Fahrzeugen handelte es sich um die A- und B-Klasse sowie den CLA und GLA. Die PKW wurden allesamt zwischen 2013 und 2017 gebaut und mit einem Diesel-Motor des Typs OM 607 ausgestattet. Dass es die letzten Fahrzeuge waren, die wegen des Abgasskandals zurückgerufen wurden, ist sehr unwahrscheinlich.

2023: Weitere Diesel-Rückrufwelle droht

Im Laufe des Jahres 2023 könnte es sogar zu einer regelrechten Rückrufwelle kommen. Das liegt daran, da die Deutsche Umwelthilfe (DUH) aktuell juristisch gegen die Typgenehmigungen von zahlreichen Fahrzeugen unterschiedlicher Hersteller vorgeht. Dabei handelt es sich um PKW-Modelle von Autobauern wie Volkswagen, Mercedes-Benz, Audi und Fiat.

Im vergangenen Jahr bestätigten die Richter am Europäischen Gerichtshof (EuGH), dass Umweltorganisationen wie die DUH befugt sind, bereits erteilte PKW-Zulassung anzufechten. Nun befasst sich das zuständige Verwaltungsgericht Schleswig-Holstein bereits im Februar mit den ersten Klagen in der Sache, die sich allesamt gegen das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt richten.

Sollte die DUH mit all ihren Klagen erfolgreich sein, müsste das KBA deutschlandweit noch einmal mehrere Millionen Diesel-Fahrzeuge wegen des Abgasskandals zurückrufen. Teilweise handelt es sich dabei sogar um Fahrzeuge, die schon einmal wegen des Skandals zurückgerufen wurden. Im Rahmen unabhängiger Abgastests wurde nämlich nachgewiesen, dass auch Software-Updates, die im Rahmen von amtlichen Rückrufen eigentlich für eine Normalisierung der jeweiligen Abgasreinigung sorgen sollten, illegale Abschalteinrichtungen enthalten.

Diese Rechte haben betroffene Verbraucher wegen des Abgasskandals

Der Abgasskandal hat unter anderem zu hohen Wertverlusten und Folgeschäden von betroffenen Fahrzeugen geführt. Nicht zuletzt deshalb können betroffene PKW-Besitzer Schadensersatzansprüche durchsetzen und den verantwortlichen Fahrzeughersteller juristisch sogar zu einer Rücknahme des jeweiligen Autos bringen. Alternativ ist es aber auch möglich, das manipulierte Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe eines Teils des Kaufpreises durchzusetzen.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

Die Experten von Goldenstein Rechtsanwälte beraten betroffene Halter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache. Mit dem Online-Schnellcheck der Kanzlei haben Verbraucher darüber hinaus die Möglichkeit, in wenigen Schritten zu prüfen, ob sie wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben und wie hoch dieser Anspruch ausfällt.

Prüfen Sie jetzt Ihren Anspruch: