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Folgt nun die Wohnmobil-Rückrufwelle?
Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat zuletzt wegen des Dieselskandals den Rückruf von Iveco Daily-Fahrzeugen angeordnet. Es war die erste Rückrufaktion im Rahmen des Wohnmobil-Dieselskandals im Fiat-Konzern. Viele Experten gehen nun davon aus, dass eine regelrechte Rückrufwelle die Wohnmobil-Szene treffen wird.
Diese Fiat- und Iveco-Fahrzeuge sind vom Wohnmobil-Dieselskandal betroffen
Der Wohnmobil-Abgasskandal betrifft nämlich auch Fahrzeuge, die auf Basis des Fiat Ducato sowie der Iveco-Modelle Daily Hi-Matic, Daily 4×4 und Eurocargo gebaut wurden. Insgesamt setzen mehr als 50 Wohnmobil-Hersteller auf die Motoren und Fahrgestelle von Fiat und Iveco. Dazu zählen namhafte Anbieter wie Hymer, Westfalia und Dethleffs
Bislang ist bekannt, dass Fahrzeuge aus den Baujahren 2014 bis 2019 mit den folgenden Motorentypen vom Wohnmobil-Abgasskandal betroffen sind: 1.3 Liter 16V Multijet, 1.6 Liter Multijet, 1.6 Liter, 2.0 Liter Multijet, 2.0 Liter, 2.2 Liter Multijet II, 2.3 Liter, 2.3 Liter Multijet, 3.0 Liter. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass auch weitere Fahrzeuge illegal manipuliert wurden.
Die Abgasreinigung der betroffenen Fahrzeuge soll teilweise nach 22 Minuten komplett aussetzen. Dadurch ist gewährleistet, dass die Automobile die Straßenzulassung erhalten, denn Zulassungstests dauern im Normalfall nur 20 Minuten. Im herkömmlichen Straßenbetrieb halten die PKW die vorgeschriebenen Umweltrichtlinien nach 22 Minuten aber nicht mehr ein. Deshalb hätten sie eigentlich nie zugelassen werden dürfen.
Italienische Behörden schauen tatenlos zu
Da die meisten der manipulierten Modelle in Italien zugelassen wurden, sind die italienischen Behörden auch für die Rückrufe zuständig. Obwohl diese bereits über den Abgasskandal bei Fiat und Iveco informiert wurden, reagierten sie bislang nicht. Die EU-Kommission hat deshalb sogar schon ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien eingeleitet. Insofern ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch Italien Fiat- und Iveco-Fahrzeuge zurückruft.
Es ist jedoch davon auszugehen, dass die italienischen Behörden die Rückrufe noch möglichst lange hinauszögern. Dadurch wollen die Behörden Fiat schützen, da der Automobilkonzern zu den größten Arbeitgebern des Landes zählt. Doch auch ein großer Konzern steht nicht über dem Gesetz und schon gar nicht über der Umwelt und den Interessen von betrogenen Verbrauchern, die im schlimmsten Fall mit der Stilllegung ihres Fahrzeugs rechnen müssen.
Fiat entschädigt US-Kunden und streitet die Manipulationen in Europa ab
Fiat selbst streitet die illegalen Manipulationen in Europa vehement ab. Dabei zahlte der italienische Autobauer in den USA bereits 700 Millionen Dollar, um den Dieselskandal-Streit mit der US-Justiz beizulegen. Neben Strafzahlungen wurde Fiat in den USA auch zur Realisierung von Umweltprojekten sowie einer Nachrüstung von mehr als 100.000 Fahrzeugen verpflichtet. In Europa wurden vermutlich mehr als zehnmal so viele manipulierte Fahrzeuge aus dem Fiat-Konzern zugelassen.
Schadensersatz für Wohnmobil-Besitzer
Wer ein manipuliertes Wohnmobil besitzt, hat die Möglichkeit, das Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe von 20 bis 25 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises durchzusetzen.
Deutlich höhere Entschädigungen erhalten Wohnmobil-Besitzer, die ihr Fahrzeug an den verantwortlichen Hersteller zurückgeben. In diesem Fall sind Summen, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientieren, gängig. Zudem werden auch nachträgliche Einbauten wie zum Beispiel Heizungen oder Solaranlagen bei der Berechnung des Schadensersatzes berücksichtigt.