07.
Nov 2022

Hobby-Wohnmobile sind vom Abgasskandal betroffen

Campen ist für viele Deutsche weit mehr als nur ein Hobby. Doch beim Campen setzen viele Menschen auf Fahrzeuge von Hobby. Es gibt nämlich einen deutschen Wohnmobilhersteller, der genau wie die Freizeitbeschäftigung heißt. Das Schleswig-Holsteiner Unternehmen existiert bereits seit mehr als 50 Jahren und steht eigentlich für Fahrzeuge von hoher Qualität. Allerdings sind auch Hobby-Wohnmobile vom Abgasskandal betroffen.

Wegen Fiat-Fahrgestellen und -Motoren: Hobby-Wohnmobile enthalten Manipulationssoftware

Wie fast alle Wohnmobilhersteller baut auch Hobby Fahrgestelle und Motoren nicht selbst und setzt hierfür stattdessen auf vorgefertigte Basismodelle aus der Industrie. Vor allem der Fiat Ducato wird von Hobby häufig zu einem bewohnbaren Gefährt umgebaut.

Für die Besitzer vieler Hobby-Wohnmobile ist die Auswahl von Fiat-Chaussons allerdings insofern bedenklich, da mehrere Diesel-Varianten des Fiat Ducato vom Abgasskandal betroffen sind. Da die meisten Wohnmobile Diesel-Motoren enthalten, betreffen die Manipulationen also auch die Reisemobilszene.

 

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen Wohnmobil-Abgasskandal

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat bereits im Jahr 2020 verkündet, dass sie allein in Deutschland mehr als 200.000 manipulierte Fiat-Fahrzeuge vermutet. Bevor die Frankfurter Ermittler diese Informationen veröffentlichten, führten sie mehrere Razzien in Geschäftsgebäuden des italienischen Autobauers durch.

Demnach soll es sich bei einer Vielzahl der manipulierten Fiat-Modelle in Deutschland um Wohnmobile handeln. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Fiat-Ducato herstellerübergreifend als beliebtestes Modell für den Ausbau von Reisemobilen gilt. Neben Hobby setzen unter anderem auch Unternehmen wie Hymer, Dethleffs oder Carthago auf diesen Transporter.

 

Diese Wohnmobile sind vom Fiat-Abgasskandal betroffen

Mittlerweile haben mehrere unabhängige Abgastests von Organisationen wie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) die Manipulationen des Fiat Ducato bestätigt. Zu Rückrufen der betroffenen Fahrzeugtypen kam es allerdings trotzdem noch nicht. Das liegt vordergründig an der Untätigkeit der zuständigen Kraftfahrt-Behörde in Italien. Die EU-Kommission hat deshalb sogar schon ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die drittgrößte Volkswirtschaft der EU eingeleitet.

Aufgrund der intensiven Ermittlungen gegen Fiat ist aber auch ohne amtliche Rückrufe bereits weitgehend klar, welche Modelle manipuliert wurden. Vordergründig betrifft der Fiat-Abgasskandal demnach Fahrzeuge, die zwischen 2014 und 2019 unter den Umweltnormen Euro 5 und Euro 6 zugelassen wurden.

Betroffene Fahrzeughalter müssen damit rechnen, dass ihre Autos früher oder später zurückgerufen werden und ein Software-Update zur Normalisierung der Abgasreinigung erhalten. Allerdings drohen unabhängig davon hohe Wertverluste und sogar schwerwiegende Folgeschäden. Es gibt jedoch bereits jetzt Möglichkeiten, um sich gegen diese negativen Folgen zu wehren.

 

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen können juristisch gegen den verantwortlichen Motorenhersteller – also Fiat bzw. dessen Mutterkonzern Stellantis – vorgehen. Da nicht davon ausgegangen werden kann, dass Unternehmen wie Hobby von den Manipulationen wussten, müssen sich diese auch nicht dafür verantworten.

Grundsätzlich besteht wegen des Abgasskandals die Möglichkeit, Fiat zur Rücknahme des manipulierten Fahrzeugs zu bringen. Im Gegenzug winkt eine finanzielle Entschädigung, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ ist es auch möglich, das jeweilige Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe eines Teilbetrages des Kaufpreises durchzusetzen. Selbst für bereits verkaufte Autos können teilweise Schadensersatzansprüche durchgesetzt werden.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision. Die Experten von Goldenstein Rechtsanwälte beraten betroffene Fahrzeughalter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

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