22.
Dez 2023

Ist Online-Glücksspiel in Thüringen erlaubt?

Online-Glücksspiel war jahrelang ausschließlich in Schleswig-Holstein erlaubt. Deshalb ertönte in Online-Glücksspiel-Werbung auch immer der Zusatz, dass sich das jeweilige Angebot nur an Bewohner Schleswig-Holsteins richtet. Durch den Neuen Glücksspielstaatsvertrag wurde Glücksspiel im Internet allerdings bundesweit legalisiert. Bedeutet das, dass nun auch Thüringer legal im Netz zocken dürfen?

Online-Glücksspiel ist nur mit bundesweit gültiger Lizenz erlaubt

Tatsächlich ist Online-Glücksspiel in Thüringen seit dem 01. Juli 2021 grundsätzlich legal. Allerdings sind nicht alle Glücksspiel-Inhalte im Netz deshalb auch erlaubt. Stattdessen müssen sich die Betreiber von Poker-Websites, virtuellen Automaten oder Online-Casinos eine bundesweit gültige Lizenz sichern, um in Deutschland aktiv zu sein. Wer keine solche Konzession besitzt, darf hierzulande auch kein Glücksspiel anbieten.

Mittlerweile konnten sich bereits über 40 Betreibergesellschaften von entsprechenden Glücksspielseiten eine solche Konzession sichern. Weiterhin gibt es allerdings noch deutlich mehr Anbieter, die über keine deutsche Lizenz verfügen und dennoch bundesweit um Kunden werben. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL), die für die Lizensierung von Glücksspielanbietern und die Überwachung des Glücksspielmarktes verantwortlich ist, kündigte beispielsweise bereits an, über 100 Verfahren pro Jahr gegen illegale Online-Glücksspielanbieter zu führen.

 

Illegale Online-Glücksspielanbieter sind seit Jahren in Deutschland aktiv

Bereits Jahre vor der Liberalisierung der deutschen Glücksspielgesetze haben vor allem ausländische Glücksspielanbieter den deutschen Markt für sich entdeckt. Unternehmen aus Ländern wie Malta und Zypern argumentierten, dass sie mit ihren Lizenzen aus dem EU-Ausland auch in Deutschland aktiv sein dürften. Der Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht haben allerdings schon eindeutig verkündet, dass Online-Glücksspiel in Deutschland wirklich nur mit deutscher Lizenz erlaubt ist.

Dass sich viele Unternehmen nicht an diese eindeutigen Regeln gehalten haben, liegt vor allem daran, dass die deutschen Behörden in der Vergangenheit kaum bis gar nicht gegen illegale Glücksspielanbieter im Netz vorgegangen sind. Die GGL wurde nämlich erst im Zuge des Neuen Glücksspielstaatsvertrages geschaffen, sodass es vorher gar keine richtige Behörde mit Zuständigkeit für diesen Job gab. Dadurch konnten viele Unternehmen jahrelang auf illegale Weise Millionensummen in Deutschland verdienen. Doch für einige dieser Firmen wird diese Profitgier nun zum Bumerang.

 

Deutsche Gerichte: Verluste aus illegalem Online-Glücksspiel können zurückgefordert werden

Deutsche Glücksspieler, die in den vergangenen zehn Jahren Geld auf einer illegalen Glücksspiel-Website verzockt haben, haben nämlich die Möglichkeit, ihre Spielverluste vollständig zurückzufordern. Über 60 deutsche Zivilgerichte haben entsprechende Rückforderungsansprüche bereits im Rahmen Hunderter Urteile bestätigt, darunter auch Gericht aus Thüringen – zum Beispiel das Landgericht Erfurt und das Landgericht Meiningen.

Konkret besteht die Möglichkeit der Rückforderung von Spielverlusten, weil die Verträge zwischen den illegalen Glücksspielanbietern und ihren deutschen Kunden faktisch nie gültig waren. Es ist nämlich gar nicht möglich, einen rechtskräftigen Vertrag für ein unzulässiges Angebot abzuschließen.

In der Folge hätten die Glücksspielanbieter ohne deutsche Lizenz eigentlich nie Geld von deutschen Spielern annehmen dürfen. Wer dies doch tat, muss mit Spielerklagen rechnen und das Geld nach einer Verurteilung zurückzahlen. Dabei spielt es keine Rolle, wie hoch die jeweiligen Verluste ausfielen. Selbst Spielverluste in Millionenhöhe können erfolgreich zurückgefordert werden.

 

Rückforderung von Spielverlusten: Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel zurückzufordern. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf die Rückerstattung ihrer Online-Sportwetten-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen nämlich sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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