20.
Mrz 2024

LG Baden-Baden verurteilt Glücksspielanbieter zur Erstattung von mehr als 115.000 Euro

Die Marke Platincasino ist vielen Glücksspielern ein Begriff. Doch nur die wenigsten von ihnen wissen, dass die Website von Platincasino in Deutschland bis heute illegal ist. Wer in den vergangenen Jahren Geld auf Platincasino verzockt hat, hat deshalb Anspruch auf die Rückforderung der eigenen Spielverluste. Das belegt ein aktuelles Urteil des Landgerichts Baden-Baden: Der zuständige Richter hat einem Mandanten von Goldenstein Rechtsanwälte die Erstattung seiner Spielverluste in Höhe von mehr als 115.000 Euro sowie Verzugszinsen zugesprochen.

Das sind die Hintergründe des Verfahrens

In dem Verfahren ging es um die Klage eines Mannes, der zwischen Oktober 2020 und Mai 2022 insgesamt 207.995,98 Euro auf der Website von Platincasino eingezahlt und sich nur 92.310,43 Euro wieder ausgezahlt hat. Die übrigen 115.685,55 Euro hat er auf der Website verzockt. Doch eigentlich hätte Red Rhino, die Betreibergesellschaft von Platincasino, nie Geld von dem Baden-Württemberger annehmen dürfen. Red Rhino verfügt nämlich bis heute nicht über eine deutsche Glücksspiellizenz. Online-Glücksspiel darf allerdings nur mit einer solchen Konzession angeboten werden.

Generell kam es erst im Juli 2021 zu einer bundesweiten Liberalisierung des Online-Glücksspielmarktes, als der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft trat. Zuvor gab es lediglich in Schleswig-Holstein eine Ausnahmeregelung, wobei sich dort lizenzierte Unternehmen auch nur an Bewohner des nördlichsten Bundeslandes der Nation richten durften. Dennoch warben zahlreiche Online-Glücksspielanbieter bereits Jahre vor dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im gesamten Bundesgebiet um deutsche Kunden – so auch Red Rhino mit der Marke Platincasino.

Ohne eine deutsche Glücksspiellizenz hätte das Unternehmen allerdings nie Geld von deutschen Verbrauchern annehmen dürfen. Deshalb können betroffene Glücksspieler ihre erlittenen Spielverluste von Red Rhino und anderen illegalen Glücksspielanbietern zurückfordern. Das sah auch das Landgericht Baden-Baden so und sprach dem Mandanten von Goldenstein Rechtsanwälte nun die vollständige Erstattung seiner Verluste zu. Inklusive Verzugszinsen erhält der Mann sogar mehr als 125.000 Euro zurück.

 

Glücksspielbehörde verhängte Strafgeld wegen Platincasino

Mittlerweile ist Red Rhino übrigens nicht mehr die Betreibergesellschaft von Platincasino. Das Unternehmen hat die Platincasino-Kunden im Herbst 2023 darüber informiert, dass die gleichnamige Website fortan von dem Unternehmen Latiform B.V. mit Sitz in Curaçao betrieben werde. Für deutsche Kunden ist die Website seitdem weiterhin erreichbar, obwohl auch Latiform keine deutsche Glücksspiellizenz besitzt.

Zuvor hatte die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) ein Strafgeld wegen der illegalen Aktivitäten von Red Rhino verhängt und eine vollziehbare Untersagungsverfügung gegen das Unternehmen erwirkt. Damit setzte die GGL durch, dass Red Rhino in Deutschland keine Online-Casinos betreiben darf.

Da es nun eine neue Betreibergesellschaft der Website gibt, muss die GGL allerdings ein komplett neues Verfahren gegen den neuen Platincasino-Besitzer einleiten. Zudem dürfte es deutlich schwieriger sein, erfolgreich gegen Latiform vorzugehen, da das Unternehmen seinen Sitz im Gegensatz zu Red Rhino nicht innerhalb der EU hat. Dies gilt auch für Rückforderungsansprüche von betroffenen Spielern. Allerdings können diese rückwirkend noch immer erfolgsversprechend gegen Red Rhino durchgesetzt werden, da das Unternehmen in Malta beheimatet ist.

 

Rückforderung von Spielverlusten: Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel zurückzufordern. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf die Rückerstattung ihrer Online-Sportwetten-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen nämlich sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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