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Code NC2II651R: Kraftfahrt-Bundesamt ruft Mercedes Vito, Viano und Sprinter zurück
Bereits im November 2019 ordnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) den Rückruf von Mercedes-Fahrzeugen der Modellreihen Sprinter, Vito und Viano an. Erst jetzt schreibt Daimler die Halter der manipulierten Fahrzeuge aber unter den Rückruf-Codes NC2II651R bzw. NC3II6515R an. Betroffene Verbraucher sollten sich unbedingt bezüglich ihrer Rechte beraten lassen.
Hunderttausende Fahrzeuge sind von den Rückrufen betroffen
„Auf Anordnung des Kraftfahrt-Bundesamts werden wir im Rahmen eines verpflichtenden Rückrufs die Software des Motorsteuergerätes von bestimmten Dieselfahrzeugen der Abgasnorm Euro 5 aktualisieren“, heißt es in dem Anschreiben, dass Daimler aktuell an Hunderttausende Kunden schickt, deren Autos illegal manipuliert wurden.
Bei den zurückgerufenen Mercedes-Vans handelt es sich um Fahrzeuge mit dem Diesel-Motor OM651, die allesamt der Euronorm 5 zugeordnet werden können. Allein in Deutschland werden rund 200.000 dieser Autos im Rahmen der Rückrufe in die Werkstatt beordert. Weltweit betrifft diese Maßnahme sogar mehr als 500.000 Mercedes-Kleintransporter.
Die Fahrzeuge wurden so manipuliert, dass sie auf dem Prüfstand deutlich weniger Abgase ausstoßen als im Normalbetrieb. Dadurch erhielten die Autos die Typengenehmigung, obwohl sie eigentlich nicht für den Straßenverkehr geeignet gewesen wären. Die betroffenen Vans wurden in den Jahren 2010 bis 2018 gebaut.
So wurden die Mercedes-Autos manipuliert
Das Kraftfahrt-Bundesamt entdeckte bislang insgesamt fünf Abschalteinrichtungen in Mercedes-Fahrzeugen mit Diesel-Antrieb. In den aktuell zurückgerufenen Modellen wurden Abschalteinrichtungen verbaut, die zu einer Manipulation mittels der sogenannten Kühlmittel-Sollwert-Temperaturregelung geführt haben.
Konkret erkennen die Fahrzeuge Typprüfbedingungen und stoßen in diesen Situationen wenig Abgase aus. Außerhalb des Prüfstandes verringern die Fahrzeuge jedoch die Rate der Abgasrückführung, indem die Motorkühlwassertemperatur und damit die Motoröltemperatur zunächst niedrig gehalten wird. Das bedeutet, dass die Abgasrückführungsrate im Normalbetrieb abgesenkt wird, wodurch die Fahrzeuge unerlaubt viele Schadstoffe emittieren. Eine solche Form der Manipulation ist illegal.
Betroffene Verbraucher sollten sich beraten lassen – das sind die Folgen des Rückrufs
Die betroffenen Halter der zurückgerufenen Fahrzeuge sollten sich unbedingt bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten beraten lassen – am besten noch vor der Durchführung des verpflichtenden Software-Updates. Wer ein illegal manipuliertes Fahrzeug besitzt, hat nämlich Anspruch auf Schadensersatz. Das liegt unter anderem an den hohen Wertverlusten, die nachweislich manipulierte PKW-Modelle aufgrund der Manipulationen erlitten haben.
Zudem könnten die verpflichtenden Software-Updates, die die Abgasreinigung der betroffenen Fahrzeuge normalisieren sollen, mittelfristig zu Fahrzeugschäden führen. Nach der Durchführung solcher Updates klagten betroffene PKW-Besitzer unter anderem über einen erhöhten Kraftstoff-Verbrauch und unangenehme Gerüche. Aber auch über schwerwiegende Folgeschäden wie ein Totalausfall des Motors haben die Halter von manipulierten Autos bereits berichtet.
Diese Rechte haben betroffene Mercedes-Halter
Wer ein illegal manipuliertes Fahrzeug besitzt, hat deshalb unter anderem die Möglichkeit, den verantwortlichen Hersteller juristisch zur Rücknahme des Autos zu verpflichten. Im Gegenzug winkt eine Entschädigungszahlung, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ ist es zudem auch möglich, das eigene Fahrzeug zu behalten und einen Teil des Kaufpreises in Form einer finanziellen Entschädigung durchzusetzen.
Abgasskandal-Klagen sind oft ohne finanzielles Risiko möglich. Sämtliche Rechtsschutzversicherungen übernehmen nämlich alle anfallenden Kosten für ihre Kunden. Wer nicht versichert ist, kann zudem auf die Dienste eines sogenannten Prozesskostenfinanzierers zurückgreifen. Dieser übernimmt das komplette Verfahrensrisiko für Verbraucher und bezieht ausschließlich im Erfolgsfall eine geringe Provision für diese Dienste.