05.
Aug 2022

Müssen Kreditinstitute Überweisungen an illegale Online-Casinos zurückbuchen?

Zahlreiche deutsche Gerichte haben bereits bestätigt, dass deutsche Glücksspieler ihre Verlustsummen von illegalen Online-Casinos erfolgreich zurückfordern können. Aber ist es auch möglich, entsprechende Ansprüche gegenüber Kreditinstituten durchzusetzen? Schließlich hätten Kreditkartenanbieter wissen müssen, dass der jeweilige Online-Glücksspielanbieter illegal ist und die Zahlung an diesen gar nicht zulassen dürfen.

Amtsgericht: Münchner Glücksspieler muss zahlen

Das Amtsgericht München hat sich kürzlich mit einem solchen Fall befasst. Ein Glücksspieler, der zuvor über 3000 Euro mit seiner Kreditkarte bei einem Online-Casino eingezahlt hatte, buchte den eingezogenen Betrag später per Rücklastschrift von seiner Bank zurück. Diese hätte die Zahlung seiner Meinung nach nämlich blockieren müssen, weil das Online-Casino, bei dem er das Geld einzahlte, in Deutschland illegal ist.

Die Bank ging allerdings juristisch gegen diesen Schritt vor und verklagte den Münchner. Das Amtsgericht gab der Bank nun recht und verurteilte den Mann zu einer Zahlung in Höhe von 3452,72 Euro. Diese Summe setzt sich aus dem Glücksspieleinsatz sowie fälliger Bankgebühren zusammen. Das Urteil ist mittlerweile rechtskräftig.

Es ist demnach nicht aussichtsreich, Einzahlungen in Online-Casinos von den jeweiligen Payment-Anbietern zurückzufordern. In dem Münchner Verfahren verwies die beteiligte Bank beispielsweise darauf, dass der Beklagte den Einsatz der Kreditkarte autorisiert habe und es für die Bank gar nicht ersichtlich sei, ob das jeweilige Online-Casino legal ist oder nicht. Diese Argumentation teilte die verantwortliche Richterin.

Anspruch auf Erstattung besteht gegenüber Glücksspielunternehmen

Ob der Mann das eingezahlte Geld in dem Online-Casino verloren hat, war nicht Gegenstand der Verhandlung. Falls dies der Fall war, hat der Glücksspieler möglicherweise trotz des aktuellen Urteils die Möglichkeit, seine Verluste zurückzuerhalten. Rund 60 Zivilgerichte haben nämlich bereits bestätigt, dass die Verträge zwischen deutschen Spielern und illegalen Online-Casinos ungültig waren und betroffene Verbraucher daher Anspruch auf eine Erstattung ihrer Spielverluste haben.

Entsprechende Urteile sind für eine Vielzahl von Verbrauchern relevant, denn tatsächlich waren alle Online-Casinos außerhalb von Schleswig-Holstein zwischen 2012 und 2022 illegal. Erst in diesem Jahr erhielt nämlich das erste Online-Glücksspielunternehmen eine bundesweit gültige Lizenz, um virtuelle Automatenspiele in Deutschland zu betreiben.

Dennoch boten viele Glücksspielanbieter aus Ländern wie Malta oder Gibraltar ihre Leistungen auch in den vergangenen Jahren hierzulande an und warben mit deutschsprachigen Seiten und ausländischen Glücksspiellizenzen um deutsche Spieler. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat jedoch bereits eindeutig klargestellt, dass in Deutschland auch nur Glücksspielanbieter mit deutschen Lizenzen legal seien.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung und kostenfreie Beratung: Jetzt Ansprüche prüfen

Auch Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalen Online-Casinos einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Online-Casino-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Casinos sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen nämliche sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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