22.
Jun 2023

Online-Sportwetten: Oberlandesgericht spricht Spieler Rückerstattung von Verlusten zu

Jährlich geben deutsche Verbraucher Milliardensummen für Online-Sportwetten aus. Für die Wettanbieter ist das ein extrem lukratives Geschäft, während ihre Kunden im Normalfall hohe Verluste anhäufen. Oftmals können Online-Wettverluste allerdings vollständig zurückgefordert werden, weil die verantwortlichen Anbieter in Deutschland keine Glücksspiellizenz besaßen bzw. besitzen. Das haben die Richter am Oberlandesgericht (OLG) Dresden im Rahmen eines aktuellen Urteils bestätigt.

Illegales Online-Glücksspiel: Kläger erhält seine Verluste vollständig zurück

Der sächsische Kläger erhält insgesamt 12.600 Euro (inkl. Verzugszinsen) von dem österreichischen Wettanbieter Betkick, der in Deutschland unter der Marke Betano auftritt, zurück. Die Verlustsumme hatte der Kläger zwischen Oktober und Dezember 2018 angehäuft. Zu diesem Zeitpunkt war Betkick in Deutschland allerdings nicht im Besitz einer deutschen Glücksspiellizenz. Deshalb hätte das Unternehmen eigentlich nie Geld von dem Deutschen annehmen dürfen.

Tatsächlich war es zwischen 2012 und 2021 nur in Schleswig-Holstein möglich, eine Glücksspiellizenz zu erhalten und dort lizensierte Unternehmen durften sich mit ihrem Angebot lediglich an die Bewohner des nördlichsten Bundeslandes richten. Zwar konnten die Bundesländer Sportwettenanbieter Ausnahmegenehmigungen erteilen. Doch Betkick hatte eine solche im Jahr 2018 trotz Bewerbung nicht erhalten. Folglich warb das Unternehmen auf illegale Weise um deutsche Kunden. Das sahen auch die Dresdner Richter so.

Erstes OLG-Urteil gegen Sportwettenanbieter

Am OLG Dresden wurde dem Kläger die Erstattung seiner gesamten Spielverluste sowie Verzugszinsen ab dem Tag, an dem er seine Klage eingereicht hat, zugesprochen. Dass der Kläger selbst an illegalem Glücksspiel teilnahm, spielte dabei keine Rolle. Schließlich wurden die strengen deutschen Glücksspielgesetze zum Schutz von Verbrauchern und nicht von Unternehmen geschaffen.

Mittlerweile ist Betkick sogar im Besitz einer bundesweit gültigen Lizenz, um Sportwetten im Netz anzubieten. Im Jahr 2018 war dies allerdings noch nicht der Fall. Damit heben die Dresdner Richter eindeutig hervor, dass eine solche Lizenz Gesetzesverstöße aus der Vergangenheit nicht rückwirkend legalisiert. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Sportwetten-Websites, sondern für jegliche Anbieter von Glücksspielen im Netz.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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