30.
Aug 2023

Studie: Greenwashing-Vorwürfe gefährden nachhaltige Investments

Nachhaltige Investments sind im Trend. Das ist eines der Ergebnisse des aktuellen Marktberichts des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG). Demnach erreichte die Gesamtsumme nachhaltiger Investments in Deutschland Ende 2022 eine neue Rekordmarke in Höhe von 578 Milliarden Euro. Branchenexperten befürchten allerdings, dass Greenwashing-Vorwürfe dieses Wachstum bremsen könnten.

Nachhaltige Investments schlagen den Markt

Im Rahmen ihres Marktberichts berücksichtigte das FNG Anlagen in nachhaltigen Publikumsfonds, Mandaten und Spezialfonds sowie nachhaltig verwaltete Kunden- und Eigenanlagen. Besonders im Bereich der Publikumsfonds, die grundsätzlich jedem Anleger offenstehen, verzeichnet die Branche demnach weiterhin hohe Zuwächse. Das Anlagevolumen in entsprechenden Fonds stieg 2022 um 29 Prozent auf 317 Milliarden Euro.

Insgesamt haben sich nachhaltige Geldanlagen besser als der deutsche Gesamtmarkt entwickelt. Der BVI Deutscher Fondsverband beziffert das Volumen aller Fonds und Mandate in Deutschland zum 31. Dezember 2022 auf 3,8 Billionen Euro – ein Rückgang von 12 Prozent im Vorjahresvergleich. Währenddessen stieg das Anlagevolumen in nachhaltigen Fonds in Deutschland um 15 Prozent an.

Umfrage: Greenwashing kann Wachstum nachhaltiger Investitionen schaden

Teil der Erhebung zum Marktbericht war auch eine Umfrage unter Brancheninsidern, um ein Stimmungsbild zu den Entwicklungen der Branche zu erhalten. Im Rahmen dieser Befragung haben Finanzexperten Greenwashing als eines der größten Risiken für die Branche benannt und eine kohärente und effizient umsetzbare Regulatorik für sogenannte ESG-Kriterien (Environment/Umwelt, Social/Soziales, Government/Unternehmensführung) gefordert.

Laut der befragten Experten belasten Greenwashing-Vorwürfe die Branche nämlich immer wieder. 90 Prozent sind daher der Meinung, Greenwashing könnte dem Wachstum nachhaltiger Geldanlagen schaden. Als Ursachen dafür nennen die Befragten beispielsweise die fehlende eindeutige Definition einer nachhaltigen Geldanlage, missverständliche EU-Regulatorik, fehlende Standards und Unterschiede im Verständnis von Nachhaltigkeit.

Deutscher Fondsanbieter unterzeichnete Unterlassungserklärung wegen Greenwashing

Tatsächlich stehen bereits große deutsche Fondsanbieter unter Greenwashing-Verdacht. So ermitteln beispielsweise die US-Börsenaufsicht SEC sowie die Frankfurter Staatsanwaltschaft seit mehreren Jahren wegen Greenwashing gegen den deutschen Vermögensverwalter DWS. Anlass für die Ermittlungen waren Aussagen der ehemaligen Nachhaltigkeitschefin von DWS, die die Behörden darauf aufmerksam gemacht hat, dass der Vermögensverwalter seine Kennzahlen in Bezug auf ESG-Investments geschönt habe, um Anleger mit vermeintlich nachhaltigen Fondsprodukten anzulocken.

Wegen Greenwashing-Vorwürfen unterzeichnete das Tochterunternehmen der Deutschen Bank vor wenigen Monaten sogar schon eine Unterlassungserklärung und gab bekannt, den DWS Invest ESG Climate Tech Fonds nicht mehr mit übertriebenen Nachhaltigkeitsaussagen zu bewerben. Zuvor hatte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (VZBW) wegen irreführender Werbeaussagen Klage gegen DWS eingereicht. Darüber hinaus steht DWS in der Sache laut Insidern unmittelbar vor einer Einigung mit den US-Börsenaufsicht. Demnach wird DWS voraussichtlich die weltweit höchste Strafe, die je wegen Greenwashing aufgebracht werden musste, zahlen.

Getäuschte DWS-Anleger können ihr Investment rückgängig machen

Anleger, die in einen vermeintlich nachhaltigen Fonds der DWS investiert hat, sollten die aktuellen Entwicklungen genau beobachten. Unter Umständen besteht nämlich die Möglichkeit, das eigene Investment aufgrund der Greenwashing-Vorwürfe rückgängig zu machen. Das ergibt vor allem dann Sinn, wenn das Investment aufgrund von Kursverlusten oder hohen Gebühren nicht rentabel war.

Entsprechende Rechtsansprüche bestehen, wenn ein Investment aufgrund falscher Nachhaltigkeitsversprechen erfolgte. In dem Fall ist es möglich, die selbst investierte Summe sowie gezahlte Fondsgebühren komplett von DWS zurückzufordern. Dies gilt selbstverständlich auch für andere Fonds, die ihre Werbeversprechen nicht erfüllen konnten.

Goldenstein Rechtsanwälte berät betroffene Anleger kostenfrei bezüglich ihrer möglichen Rechte in der Sache. Die Kanzlei hat eine ausführliche Landingpage zum Thema erstellt, auf der sich DWS-Anleger über den Sachverhalt informieren können. Zudem können DWS-Anleger der Kanzlei über ein sicheres Online-Formular Informationen zu ihrem Investment in ein Fondsprodukt der DWS übermitteln und bestehende Rechtsansprüche gegen die DWS anschließend von den Experten der Kanzlei prüfen lassen. Dieser Service ist selbstverständlich komplett unverbindlich und kostenfrei.

Prüfen Sie jetzt Ihren Anspruch: