Suchtbeauftragter fordert EM ohne Sportwettenwerbung

Sportwettenwerbung gehört fest zu jeder Fußball-Übertragung. Die großen Glücksspielkonzerne spannen häufig aktive oder ehemalige Spieler als Testimonials ein und suggerieren dem Fernsehzuschauer, dass Fußballspiele durch platzierte Wetten noch spannender würden. Wenn es nach dem Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, geht, sollte bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland im kommenden Jahr allerdings auf Sportwettenwerbung verzichtet werden.

EM ohne Sportwettenwerbung?

Im Gespräch mit der DPA sagte Blienert, dass die Europameisterschaft “ein Fußballfest sein soll und nicht durch Werbung für ein riskantes Verhalten begleitet werden”. Weiter meint er: “Wir können als Bundesrepublik Deutschland ein starkes Zeichen setzen, dass wir die Risiken durch Sportwetten ernst nehmen und werbefrei in die Spiele gehen.“ Zudem fordert Blienert, dass Sportwettenwerbung in Zukunft generell erst nach 23 Uhr gezeigt werden solle.

Entsprechende Werbeeinschränkungen für Sportwetten könnten in Deutschland Hunderttausenden Spielsüchtigen zugutekommen und noch deutlich mehr Verbraucher vor Spielsucht und Überschuldung schützen. Laut Deutscher Suchthilfe zeigen nämlich etwa ein Drittel aller Sportwetter in Deutschland Anzeichen einer Glücksspielstörung.

Einschränkungen von Sportwettenwerbung nicht auf absehbare Zeit

Dass es bis zur Fußball-Europameisterschaft 2024 zu einem Verbot von Sportwettenwerbung kommt, ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Dafür müsste nämlich der Glücksspielstaatsvertrag, der in seiner aktuellen Version im Sommer 2021 in Kraft trat, noch einmal verändert werden. Normalerweise dauert es allerdings mehrere Jahre, um die Anpassung eines solchen Vertrages zu erwirken. Darüber hinaus scheint es seitens der hierfür zuständigen Bundesländer derzeit keine Bestrebungen zu geben, die Werbemöglichkeiten von Sportwettenanbieter einzuschränken.

Folglich werden Sportwettenanbieter wohl auch in Zukunft ein Teil von Fußballübertragungen in Deutschland bleiben. Wer eine Wette bei einem solchen Unternehmen platzieren möchte, sollte allerdings darauf achten, dass dieses auch im Besitz einer deutschen Glücksspiellizenz ist. Ansonsten besteht nämlich kein Anspruch auf die Auszahlung von Gewinnen. Darüber hinaus steigt das Risiko, spielsüchtig zu werden, bei entsprechenden Anbietern beispielsweise aufgrund fehlender Einzahlungslimits.

Illegale Online-Sportwetten: Verluste können zurückgefordert werden

Wer sich bereits in der Vergangenheit von der Werbung eines illegalen Sportwettenanbieters hat locken lassen, kann allerdings auf juristischem Wege die eigenen Verluste zurückfordern. Aufgrund des illegalen Angebots waren nämlich auch die Verträge zwischen der Betreibergesellschaft der jeweiligen Sportwetten-Website und ihren deutschen Kunden nie gültig. Daher hätten die Sportwettenanbieter auch nie Geld von deutschen Kunden annehmen dürfen.

Unzulässige Sportwettenanbieter, die dies trotzdem taten, müssen die erlittenen Wettverluste erstatten. Das haben mehrere deutsche Gerichte bereits bestätigt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Betreibergesellschaft der jeweiligen Sportwetten-Website mittlerweile im Besitz einer solchen Lizenz ist, sofern dies nicht der Fall war, als der jeweilige deutsche Wetter sein Geld dort verloren hat.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.