13.
Jun 2022

Volkswagen muss Sammelkläger wegen Dieselgate entschädigen

Die Richter am Bundesgerichtshof (BGH) haben heute die Rechtmäßigkeit der Diesel-Sammelklage von myRight bestätigt. “Über 30.000 Kläger werden nun eine gerechte Entschädigung erhalten. Obwohl mehrere Oberlandesgerichte das Abtretungsmodell von myRight bereits als zulässig eingestuft haben, ging VW dagegen vor. Dieses Vorgehen erwies sich jedoch als Schuss in den Ofen, denn der BGH hat die Rechtmäßigkeit dieses Modells nun bestätigt”, erklärt der Rechtsanwalt Claus Goldenstein, dessen gleichnamige Kanzlei insgesamt mehr als 42.500 Mandanten im Abgasskandal vertritt und auch myRight bei der Sammelklage unterstützt.

Das sind die Hintergründe der Sammelklage

Die myRight-Sammelklage wurde bereits im Jahr 2018 eingereicht. Insgesamt haben sich rund 37.000 Verbraucher aus mehreren Ländern auf der Plattform des Rechtsdienstleisters registriert, um die eigenen Rechtsansprüche im Zusammenhang mit dem VW-Abgasskandal gebündelt durchsetzen zu lassen. Dabei handelt es sich ausschließlich um Fahrzeughalter von Autos, die den nachweislich manipulierten VW-Motor des Typs EA189 enthalten.

Im Mai 2020 entschied der Bundesgerichtshof (BGH) im Rahmen eines Verfahrens von Goldenstein Rechtsanwälte, dass die Besitzer dieser Fahrzeuge Anspruch auf Schadensersatz haben. In der Folge strebte VW Vergleichsverhandlungen mit mehr als 50.000 Einzelklägern an. Einen Großteil der myRight-Sammelkläger wollte Volkswagen jedoch nicht entschädigen.

Stattdessen zweifelte der Autobauer die Rechtmäßigkeit der myRight-Klage vor Gericht an. So argumentierten die Anwälte von Volkswagen, dass myRight als Inkassodienstleister ausschließlich außergerichtliche Einigungen und keine Sammelklagen anstreben dürfe. Die Rechtsansprüche der Sammelkläger seien daher bereits verjährt. Dem widersprachen Deutschlands oberste Zivilrichter nun jedoch. Im Rahmen einer Verhandlung, in der es eigentlich nur um die Rechte von ausländischen myRight-Sammelklägern gehen sollte, bewerteten die BGH-Richter das Abtretungsmodell von myRight grundsätzlich als zulässig.

 

Verbraucheranwalt: VW droht hohe Entschädigungszahlung

“Volkswagen wird nun eine hohe Summe aufbringen müssen, um die betroffenen Kläger zu entschädigen. Es bleibt abzuwarten, ob VW nun schnell Vergleichsgespräche mit myRight führen wird, um weitere Prozesskosten einzusparen. In den Verhandlungen sitzt der Rechtsdienstleister nach der heutigen BGH-Entscheidung jedoch eindeutig am längeren Hebel.

Wir von Goldenstein Rechtsanwälte unterstützen myRight juristisch bei der Diesel-Sammelklage. Auch unabhängig davon helfen wir Zehntausenden Verbrauchern, die im Zuge des Abgasskandals unwissentlich ein mangelhaftes Fahrzeug erworben haben, bei der Durchsetzung ihrer bestehenden Rechtsansprüche. Betroffene Fahrzeughalter, die ihre Rechte in der Sache bislang noch nicht geltend gemacht haben, beraten wir gern kostenfrei bezüglich ihrer juristischen Möglichkeiten.”

 

Diese Rechte haben betroffene Verbraucher wegen des Abgasskandals

Der Abgasskandal hat nicht zuletzt zu hohen Wertverlusten und unvorhersehbaren Folgeschäden von illegal manipulierten Fahrzeugen geführt. Unter anderem deshalb können betroffene Verbraucher Schadensersatzansprüche in der Sache geltend machen.

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben grundsätzlich die Möglichkeit, ihr Auto an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben. Im Gegenzug winkt eine finanzielle Entschädigung, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ ist es auch möglich, das manipulierte Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe eines Teils des Kaufpreises durchzusetzen. Dadurch soll der Wertverlust, der durch den Abgasskandal entstanden ist, kompensiert werden.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

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