30.
Mai 2022

VW entschädigt britische Verbraucher wegen Dieselgate

VW muss in Großbritannien aktuell eine hohe Millionensumme wegen des Dieselskandals aufbringen: Im Rahmen der größten Sammelklage, die je vor einem englischen Gericht vorgebracht wurde, konnte sich Volkswagen mit rund 91.000 Klägern aus England und Wales auf einen außergerichtlichen Vergleich einigen. Insgesamt wird VW umgerechnet 227 Millionen Euro an die betroffenen Diesel-Fahrer auszahlen.

Mehrere Millionen illegal manipulierte VW-Fahrzeuge wurden in Europa zugelassen

Nachdem der VW-Abgasskandal 2015 in den USA aufflog, wurde schnell klar, dass der Wolfsburger Konzern auch auf dem europäischen Markt illegal manipulierte Autos verkauft hatte. Insgesamt wurden allein in Großbritannien rund 1,2 Millionen Fahrzeuge zugelassen, die nur während amtlicher Abgastests wirklich sauber wirkten. Im Normalbetrieb stießen die Fahrzeuge der Volkswagen-Marken VW, Audi, Seat und Skoda hingegen unerlaubt viele Schadstoffe aus.

In Deutschland wurden sogar noch einmal etwa doppelt so viele manipulierte VW-Autos wie in Großbritannien zugelassen. In keinem anderen Land verkaufte VW so viele Abgasskandal-Autos wie hierzulande. Die manipulierten Autos haben wegen des Skandals unter anderem stark an Wert verloren. Zudem können die Diesel-Fahrzeuge Folgeschäden aufgrund durchgeführter Software-Updates erleiden. Betroffene Fahrzeughalter aus Deutschland haben jedoch ebenfalls die Möglichkeit, Schadensersatzansprüche in der Sache durchzusetzen.

Auch Deutsche Diesel-Halter haben Anspruch auf Schadensersatz

Bereits im Mai 2020 erwirkte die Kanzlei Goldenstein ein Abgasskandal-Grundsatzurteil vor dem Bundesgerichtshof (BGH). Seitdem steht fest, dass die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen die Möglichkeit haben, ihr betroffenes Auto an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben. Im Gegenzug muss der verantwortliche Autobauer eine finanzielle Entschädigungssumme aufbringen, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert.

Alternativ besteht zudem die Option das manipulierte Auto zu behalten, um lediglich einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erhalten. Schließlich hätten die betroffenen Halter ihre manipulierten PKW für deutlich weniger Geld erworben, wenn der Abgasskandal zum Kaufzeitpunkt bereits bekannt gewesen wäre. Auf eine solche Form der Entschädigung einigten sich nun auch die britischen Diesel-Besitzer mit VW.

Abgasskandal-Ansprüche lassen sich auch heute noch durchsetzen

Obwohl zivilrechtliche Ansprüche in Deutschland in der Regel innerhalb einer dreijährigen Frist zum jeweiligen Jahresende verjähren, können deutsche PKW-Besitzer auch heute noch Rechtsansprüche wegen des VW-Abgasskandals durchsetzen. Die Käufer von manipulierten Neuwagen haben nämlich die Möglichkeit, bis zu zehn Jahre nach dem Fahrzeugkauf sogenannte Restschadensersatzansprüche geltend zu machen. Das ist selbst dann noch möglich, wenn das betroffene Fahrzeug auf den Tag genau vor zehn Jahren gekauft wurde.

Darüber hinaus ist der VW-Motor des Typs EA189, dessen Manipulation 2015 öffentlich wurde, nicht der einzige Diesel-Motor, der illegal manipuliert wurde. Auch Hersteller wie Audi, Mercedes-Benz, Fiat und Opel haben Motoren entwickelt, deren Abgasreinigung mit Hilfe einer Softwarelösung illegal manipuliert wurde. Da diese Manipulationen oft erst Jahre nach dem VW-Abgasskandal aufflogen, haben betroffene PKW-Halter auch heute noch die Möglichkeit, ihre Rechtsansprüche ohne Sorge vor einer möglichen Verjährung vollständig durchzusetzen.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision. Die Kanzlei Goldenstein berät betroffene Verbraucher kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

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