29.
Apr 2022

Wann kommen weitere Rückrufe von manipulierten Fiat-Autos?

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat ihre Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Fiat-Abgasskandal in dieser Woche intensiviert und nun auch Suzuki-Fahrzeuge, die mit Fiat-Motoren ausgestattet wurden, ins Visier genommen. Fiat selbst musste Ende 2021 bereits die ersten Diesel-Autos wegen der Manipulationen zurückrufen. Experten halten es für unumgänglich, dass zeitnah noch weitere Fiat-Modelle von Rückrufen betroffen sein werden. Doch wann ist dies der Fall?

Mehr als 200.000 Fiat-Fahrzeuge in Deutschland wurden manipuliert

Es lassen sich keine genauen Aussagen dazu treffen, wann die nächsten Fiat-Fahrzeuge wegen des Abgasskandals zurückgerufen werden. Die Manipulationen bei anderen Herstellern wie VW, Audi oder Mercedes-Benz haben gezeigt, dass teilweise Jahre zwischen dem Rückruf verschiedener Fahrzeugmodelle desselben Herstellers vergehen. So kommt es bei Mercedes-Benz und Audi beispielsweise selbst heute noch regelmäßig zu neuen Abgasskandal-Rückrufen, obwohl die Manipulationen dieser Unternehmen bereits seit Jahren bekannt sind.

Bei Fiat sieht die Lage ähnlich aus. Behördenintern sollen die Manipulationen des italienischen Autobauers schon seit 2016 bekannt gewesen sein. Lange Zeit passierte jedoch nichts in der Sache, bis die Staatsanwaltschaft Frankfurt im Sommer 2020 mehrere Razzien in Fiat-Geschäftsgebäuden durchführte und anschließend verkündete, dass allein in Deutschland vermutlich mehr als 200.000 manipulierte Fiat-Fahrzeuge aus den Baujahren 2014 bis 2020 zugelassen wurden.

Erst ein Jahr nach der Veröffentlichung der Frankfurter Staatsanwaltschaft kam es bei Fiat zu den ersten Rückrufen, die die Fahrzeugmodelle 500x und Doblò betrafen. Doch noch weitere Fiat-Modelle – allen voran der Fiat Ducato – stehen unter Manipulationsverdacht und werden wohl noch zeitnah zurückgerufen. Grundsätzlich könnte es diesbezüglich sogar sehr schnell gehen.

Fiat zahlte bereits Millionenstrafe in den USA

Bislang ließen sich die italienischen Behörden, die für die Zulassung und die Rückrufe von Fiat-Autos verantwortlich sind, diesbezüglich Zeit. Experten vermuten, dass die als lobbynah geltenden Italiener die heimische Automobilindustrie schützen wollten. Ein solcher Betrugsskandal kann nämlich schnell teuer für das verantwortliche Unternehmen werden und auch Fiat musste in den USA bereits eine Millionenstrafe wegen der illegalen Manipulationen zahlen.

Dass ein großer Autohersteller allerdings auch in Europa nicht über dem Gesetz steht, beweist die EU-Kommission. Diese hat wegen der ausbleibenden Rückrufe bereits ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien eingeleitet. Wenn die Italiener die ausbleibenden Rückrufe noch weiter hinziehen, drohen dem hoch verschuldeten Staat deshalb tägliche Strafzahlungen in Millionenhöhe.

Betroffene Fiat-Halter sollten sich rechtlich beraten lassen

Wer ein Fahrzeug mit einem Fiat Diesel-Motor aus den Baujahren 2014 bis 2019 besitzt, sollte sich unabhängig von möglichen Rückrufen bereits jetzt über die eigenen rechtlichen Möglichkeiten in der Sache informieren. Schließlich hat der VW-Abgasskandal eindrucksvoll gezeigt, dass hohe Wertverluste und unvorhersehbare Fahrzeugschäden mit den Manipulationen einhergehen.

Betroffene Fiat-Halter können wegen des Abgasskandals zwar Schadensersatzansprüche geltend machen, doch die eigenen Rechtsansprüche in der Sache lassen sich nur eine bestimmte Zeit lang durchsetzen. Grundsätzlich ist es sogar möglich, dass die Verjährungsfrist teilweise schon vor dem Eintreffen eines Rückrufbescheids zu laufen beginnt. Deshalb sollten betroffene PKW-Halter keinesfalls zögern.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Vom Abgasskandal betroffene Verbraucher haben grundsätzlich die Möglichkeit, das manipulierte Auto an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben. Im Gegenzug winkt eine finanzielle Entschädigung, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ ist es auch möglich, das jeweilige Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe eines Teilbetrages des Kaufpreises durchzusetzen. Dadurch soll der Wertverlust, der durch den Abgasskandal entstanden ist, kompensiert werden.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

Die Kanzlei Goldenstein berät betroffene Fiat-Halter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache. Mit Hilfe des Online-Schnellchecks der Kanzlei können Fiat-Besitzer zudem mit wenigen Klicks prüfen, ob sie wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben und wie hoch eine mögliche Entschädigung ausfallen könnte.

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