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Was erwartet Wohnmobil-Besitzer in diesem Jahr noch wegen des Dieselgates?
Auch Wohnmobile sind vom Abgasskandal betroffen. Das haben nicht nur Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt ergeben, sondern auch unabhängige Abgastests von z.B. der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Bislang wurden die betroffenen Modelle deshalb aber noch nicht zurückgerufen. Doch das könnte sich bald ändern. Was erwartet Wohnmobil-Besitzer in der Sache wohl noch in diesem Jahr?
Abgasskandal betrifft namhafte Wohnmobil-Hersteller wie Knaus
Der Wohnmobil-Abgasskandal betrifft vor allem Fahrzeughalter von Reisemobilen mit Fiat-Motoren. Das ist insofern brisant, da der Fiat Ducato das mit Abstand am häufigsten verwendete Fahrgestell für den Ausbau von Wohnmobilen darstellt. Das bedeutet, dass die Wohnmobile von fast allen namhaften Herstellern illegale Abschalteinrichtungen enthalten und daher eigentlich nicht für den Straßenverkehr in der Europäischen Union geeignet sind.
Die Deutsche Umwelthilfe stellte daher bereits häufiger an verschiedenen Wohnmobil-Modellen mit Diesel-Motoren der Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 erhöhte Abgaswerte im Normalbetrieb fest. Auch in diesem Monat veröffentlichte die Organisation wieder Messwerte von einem Knaus-Wohnmobil, das die vorgeschriebenen Stickoxid-Grenzwerte im Schnitt um das 7-fache übersteigt.
DUH will Wohnmobil-Rückruf juristisch erwirken
Weil das betroffene Fahrzeug bislang noch ebenso wenig von einem amtlichen Rückruf betroffen ist wie sämtliche anderen manipulierten Wohnmobil, geht die DUH nun gegen das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) vor.
Auch das KBA hat in der Vergangenheit mehrfach bekanntgegeben, dass die Behörde auffällige Abgaswerte an Wohnmobilen gemessen habe. Anstatt die betroffenen Modelle zurückzurufen, verwies das KBA in der Sache allerdings stets darauf, dass die italienischen Behörden für die Rückrufe von Fiat-Fahrzeugen zuständig seien. Diese waren nämlich auch für die Typengenehmigung der betroffenen Modelle verantwortlich.
Tatsächlich ist es dem Kraftfahrt-Bundesamt dank der im September 2020 in Kraft getretenen EU-Verordnung 2018/585 mittlerweile jedoch mittlerweile möglich, selbst in der Sache aktiv zu werden. Wegen der ausbleibenden Rückrufe seitens der deutschen Behörde hat die Deutsche Umwelthilfe nun sogar Beschwerde eingereicht und zudem rechtliche Schritte angekündigt.
Wohnmobil-Rückrufe könnten noch in diesem Jahr folgen
Insofern ist es nicht unwahrscheinlich, dass es noch in diesem Jahr Rückrufe der betroffenen Fahrzeug-Modelle geben wird. Wer ein entsprechendes Rückrufschreiben erhält, wird dazu verpflichtet, das eigene Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen. Dort wird die vorhandene Manipulationssoftware dann mithilfe eines Software-Updates überschrieben und die Abgasreinigung dadurch normalisiert. Zumindest hat Fiat dies mit anderen Modellen, die wegen des Abgasskandals zurückgerufen wurden, in der Vergangenheit so gemacht.
Was wie ein einfacher Prozess klingt, ist jedoch mit einem hohen Risiko verbunden. Wären die Fahrzeuge dafür geeignet, Schadstoffe in hohem Maße zu filtern, hätten sie schließlich gar keine Manipulationssoftware aufgespielt bekommen müssen. Daher drohen im Anschluss an ein solches Software-Update Folgeschäden, die von unangenehmen Gerüchen über einen erhöhten Kraftstoffverbrauch und Leistungseinbrüche bis hin zu kostspieligen Motorenschäden reichen.
Wohnmobil-Abgasskandal: Schadensersatzansprüche bestehen
Neben diesen Folgeschäden sind die betroffenen Modelle zudem von Wertverlusten im Vergleich zu nicht manipulierten Fahrzeugen betroffen. Das hat der PKW-Abgasskandal bereits gezeigt. Nicht zuletzt aus diesen Gründen können betroffene PKW-Besitzer Schadensersatzansprüche in der Sache durchsetzen.
Tatsächlich ist dies auch ohne einen amtlichen Rückruf möglich. Schließlich kann die vorhandene Manipulationssoftware auch mittels eines Sachverständigengutachtens nachgewiesen werden. Daher gehen bereits Tausende Wohnmobil-Besitzer juristisch gegen Fiat vor und eine Vielzahl an Fällen wurde sogar schon erstinstanzlich entschieden. So wurde Fiat wegen des Abgasskandals schon häufiger zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt.
Wohnmobil-Abgasskandal: Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich
Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben grundsätzlich die Möglichkeit, ihr Auto an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben. Im Gegenzug winkt eine finanzielle Entschädigung, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ ist es auch möglich, das manipulierte Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe eines Teils des Kaufpreises durchzusetzen. Dadurch soll der Wertverlust, der durch den Abgasskandal entstanden ist, kompensiert werden.
Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.