14.
Mrz 2022

Welche Hersteller mussten die meisten Fahrzeuge wegen des Abgasskandals zurückrufen?

Deutschlandweit ordnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) den Rückruf von rund 2,5 Millionen VW-Diesel-Fahrzeugen wegen des Abgasskandals an. Aber auch andere Hersteller beorderten bereits Hunderttausende Autos wegen der Manipulationen in die Werkstatt. Welche Autobauer mussten neben VW bislang am meisten Diesel-Fahrzeuge aufgrund illegaler Manipulationen zurückrufen?

Rund 500.000 Rückrufe wegen Audi-Abgasskandal

Innerhalb des VW-Konzerns hat nicht nur Volkswagen eine Manipulationssoftware entwickelt, sondern auch Audi. Im Jahr 2017 entdeckte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) illegale Abschalteinrichtung in Fahrzeugen, in denen 3.0- und 4.2-Liter-Diesel-Motoren von Audi verbaut wurden.

Diese Audi-Motoren mit den Bezeichnungen EA896, EA897 und EA898 hat der Ingolstädter Autobauer auch an seine Konzernschwestern VW und Porsche geliefert. Bislang mussten allein in Deutschland knapp eine halbe Million Fahrzeuge dieser drei Hersteller wegen des Audi-Abgasskandals zurückgerufen werden. Das betrifft die Audi-Modellreihen A4, A5, A6, A7, A8, S6, S7, Q5, Q7 und SQ5 sowie die VW-Modelle Amarok, Phaeton und Touareg. Porsche verbaute die manipulierten Audi-Motoren zudem in Diesel-Varianten des Cayenne, Macan und Panamera.

Mercedes-Abgasskandal betrifft mehr als 550.000 Fahrzeuge in Deutschland

Allerdings haben auch Unternehmen außerhalb des VW-Konzerns ihre Fahrzeuge so ausgestattet, dass diese nur während amtlicher Abgastests wirklich sauber wirkten. Auch Mercedes-Benz musste weltweit beispielsweise bereits mehr als eine Million Fahrzeuge zurückrufen, weil diese mit einer illegalen Manipulationssoftware ausgestattet waren. In Deutschland wurden rund 550.000 dieser manipulierten Mercedes-Autos zugelassen.

Der Mercedes-Abgasskandal betrifft Fahrzeuge mit den Diesel-Motoren OM607, OM622, OM626, OM640, OM642 und OM651. Die Vier- bzw. Sechszylindermotoren wurden in beinahe sämtlichen Fahrzeugklassen von Mercedes-Benz verbaut. Dies betrifft die A-, B-, C-, E,- G-, R-, S- und V-Klasse sowie die Modellreihen CLA, CLS, GLC, GLE, GLK, GLE, ML, Sprinter Vito und Viano.

Auch Opel musste Fahrzeuge wegen des Abgasskandals zurückrufen

Der Opel-Abgasskandal betrifft bislang rund 200.000 Fahrzeuge in ganz Deutschland. Im Vergleich zu VW, Audi und Mercedes-Benz wirkt dies wie eine kleine Zahl. Doch Opel verkauft hierzulande auch deutlich weniger Fahrzeuge als diese Autobauer.

Bereits 2018 musste Opel rund 100.000 Diesel-Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 5 zurückrufen. Damals erhielten die Halter der Opel-Modelle Cascada, Insignia und Zafira einen Brief mit der Aufforderung, ein Software-Update zur Normalisierung der Abgasreinigung ihrer Fahrzeuge installieren zu lassen. Seit 2021 ruft Opel zudem auch Diesel-Autos der Abgasnorm Euro 6 zurück. Dabei handelt es sich um abermals rund 100.000 Autos der Modellreihen Astra, Corsa Insignia.

Abgasskandal betrifft auch ausländische Autobauer

Darüber hinaus mussten auch ausländische Hersteller wie Fiat, Subaru und Iveco bereits Rückrufmaßnahmen wegen des Abgasskandals durchführen. Generell ist davon auszugehen, dass es auch in den kommenden Jahren häufiger zu amtlichen Rückrufen aufgrund illegaler Manipulationen kommen wird. Nach wie vor entdeckt das Kraftfahrt-Bundesamt nämlich regelmäßig illegale Abschalteinrichtungen in Diesel-Fahrzeugen.

Die betroffenen Fahrzeuge werden in der Regel in die Werkstatt gerufen, wo ein Software-Update die vorhandene Manipulationssoftware überschreiben soll. Doch solche Updates führen nicht selten zu unliebsamen Begleiterscheinungen, zum Beispiel zu einem erhöhten Kraftstoff-Verbrauch, Leistungseinbrüchen und sogar zu Motorschäden. Unter anderem deshalb haben betroffene Verbrauch die Möglichkeit, sich juristisch gegen diesen Betrug zu wehren.

Diese Rechte haben die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen können den verantwortlichen Hersteller juristisch zur Rücknahme dieses Autos verpflichten. Im Gegenzug lässt sich eine finanzielle Entschädigung durchzusetzen, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis des Autos orientiert. Alternativ besteht auch die Option, das manipulierte Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten. In diesem Fall lassen sich etwa 20 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises in Form von Schadensersatz durchsetzen.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision. Die Kanzlei Goldenstein berät betroffene PKW-Besitzer kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

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