03.
Jul 2023

Wettanbieter Tipster wurde die Lizenz entzogen

Im April gab es im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen den Sportwettenanbieter Tipster in Deutschland eine Razzia, die von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf angeordnet wurde. Dabei ging es um ein Betrugssystem, das von Führungskräften des maltesischen Glücksspielunternehmens entwickelt worden sein soll. Im Juni entzog die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) Tipster daraufhin mit sofortiger Wirkung die Glücksspiel-Lizenz.

Tipster hat in Deutschland einen Insolvenzantrag gestellt

Nach dem Lizenzentzug mussten über 350 stationäre Wettbüros von Tipster schließen. Auch im Netz durfte das Unternehmen nicht mehr um deutsche Kunden werben. Dadurch hatte das Unternehmen, das kurz zuvor bereits einen Insolvenzantrag in Deutschland eingereicht hat, hierzulande de facto keine Basis mehr für sein Geschäft.

Der zuständige Insolvenzverwalter hat mittlerweile eine Klage und einen Eintrag beim Verwaltungsgericht in Halle eingereicht, um die Rechtmäßigkeit des Lizenzentzugs von Tipster überprüfen zu lassen. Bis diese Überprüfung erfolgt ist, soll der Lizenzentzug nicht vollstreckt werden, sodass in Wettbüros von Tipster und auch auf der Website des Unternehmens zumindest vorerst wieder Wettscheine abgegeben werden dürfen. Eine endgültige Entscheidung über den Lizenzentzug soll dann in den kommenden Wochen fallen.

Tipster-Mitarbeiter informiert Ermittler über illegale Geschäftspraktik

Die Vorwürfe gegen Tipster wiegen schwer. Das Unternehmen soll einen Teil der Einzahlungen ihrer deutschen Kunden über geheime Server abgewickelt und keine Steuern dafür gezahlt haben. Es geht um Einnahmen in Höhe von mindestens 700 Millionen Euro bzw. hinterzogene Steuern in Höhe von 35 Millionen Euro.

Das Betrugssystem von Tipster, dessen Name auf Englisch “Tippgeber” bedeutet, wurde ironischerweise aufgrund eines Tippgebers aus den eigenen Reihen aufgedeckt. Die zuständigen Ermittler wurden nämlich von einem Mitarbeiter des Unternehmens über die illegalen Geschäftspraktiken von Tipster informiert.

Tipster ist nicht der einzige Glücksspielanbieter, der gegen deutsche Gesetze verstößt

Die illegalen Aktivitäten von Tipster bestätigen die Vorurteile, die generell über die Glücksspielindustrie vorherrschen und zeigen, dass sich offenbar selbst in Deutschland zugelassene Glücksspielanbieter oftmals nicht an die hiesigen Glücksspielgesetze halten.

Doch nicht nur legale Glücksspielanbieter machen den deutschen Behörden zu schaffen. So werben beispielsweise auch zahlreiche Online-Glücksspielunternehmen ohne deutsche Lizenz um deutsche Kunden. Diese argumentieren häufig, dass sie mit Konzessionen aus anderen EU-Ländern wie Malta oder Zypern auch in Deutschland agieren dürften. Dass das falsch ist, haben der Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht aber schon bestätigt.

Illegales Online-Glücksspiel: Rückerstattung ist möglich

De facto waren somit fast sämtliche Online-Glücksspielanbieter, die in Deutschland vor 2021 aktiv waren, illegal. Erst 2021 trat nämlich der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Dadurch wurde der Online-Glücksspielmarkt hierzulande erstmals bundesweit liberalisiert. Zuvor gab es diesbezüglich lediglich in Schleswig-Holstein eine Ausnahmeregelung.

Mit Spielern außerhalb Schleswig-Holsteins hätten aber selbst dort lizensierte Anbieter keine Verträge abschließen dürfen. Betroffene Verbraucher, die auf illegalen Glücksspiel-Websites Geld verzockt haben, können deshalb ihre vollständigen Spielverluste zurückfordern. Das haben mehr als 60 deutsche Landgerichte bereits bestätigt.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

Prüfen Sie jetzt Ihren Anspruch: