23.
Feb 2022

Porsche-Besitzer können noch immer Rechtsansprüche wegen des Abgasskandals durchsetzen

Eigentlich gelten Porsche-Autos als Fahrzeuge der Extraklasse, die teilweise sogar als Sammlerobjekte gehandelt werden und ihren Wert über die Jahre steigern. Von den illegal manipulierten Porsche-Fahrzeugen kann dies allerdings nicht behauptet werden. Ganz im Gegenteil: Diese Autos haben wegen des Abgasskandals unter anderem enorm an Wert verloren. Betroffene Porsche-Besitzer können deshalb auch heute noch hohe Entschädigungen durchsetzen.

 

Porsche-Verkauf war wegen des Abgasskandals zwischenzeitlich verboten 

Die ersten Porsche-Rückrufe wegen des Abgasskandals gab es im Jahr 2018. Kurz zuvor hatte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit neuen Messtechniken entdeckt, dass auch Audi-Motoren mit den Bezeichnungen EA896, EA897 und EA898 illegal manipuliert wurden. Die 3.0- und 4.2-Liter-Diesel-Motoren erkannten Abgastests und schalteten in diesen Momenten in einen umweltfreundlichen Modus. Im normalen Straßenbetrieb stießen Fahrzeuge, in denen die Audi-Motoren verbaut wurden, dann jedoch unerlaubt viel Stickoxide aus. Das ist selbstverständlich illegal.

Die manipulierten Audi-Motoren wurden auch in Porsche-Fahrzeugen der Modellreihen Cayenne, Macan und Panamera aus den Baujahren 2013 bis 2018 verbaut. Wegen der illegalen Manipulationen hatte das Bundesverkehrsministerium zwischenzeitlich sogar ein Verkaufsverbot für den Porsche Cayenne S verhängt. Erst als ein Software-Update zur Normalisierung der Abgasreinigung der manipulierten Fahrzeuge entwickelt wurde, durfte Porsche diese Modellreihe wieder verkaufen.

Software-Update kann zu Folgeschäden führen 

Dieses Software-Update sollte im Zuge der Abgasskandal-Rückrufe auch auf sämtliche illegal manipulierte Porsche-Fahrzeuge aufgespielt werden, die bereits auf deutschen Straßen unterwegs waren. Allerdings bezweifeln viele Autoexperten, dass die Updates die Abgasreinigung der manipulierten Autos normalisieren können, ohne Folgeschäden zu verursachen.

Umfragen zufolge klagte tatsächlich jeder zweite Halter eines manipulierten Fahrzeugs nach der Durchführung eines solchen Updates über Folgeschäden. Neben unangenehmen Gerüchen, einem erhöhten Kraftstoff- und AdBlue-Verbrauch sowie einem veränderten Fahrverhalten zählen auch kostspielige Motorschäden zu den unliebsamen Begleiterscheinungen solcher Updates.

Das liegt daran, dass die Hardware der manipulierten Fahrzeuge gar nicht darauf ausgerichtet wurde, Schadstoffe in größerem Maße zu reinigen. Das Überspielen der vorhandenen Manipulationssoftware ist daher zwar eine günstige Möglichkeit, um den Schadstoffausstoß der Abgasskandal-Autos zu reduzieren. Doch mittelfristig können dadurch kostspielige Fahrzeugschäden verursacht werden, für die die verantwortlichen Autohersteller nicht aufkommen.

Diese Rechte haben die Halter von illegal manipulierten Porsche-Autos 

Porsche-Besitzer können sich jedoch gegen diesen Betrug wehren und Schadensersatzansprüche durchsetzen. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat zuletzt entschieden, dass dies innerhalb von zehn Jahren ab dem Fahrzeugkauf möglich ist. Da die manipulierten Porsche-Autos ab dem Jahr 2013 gebaut wurden, ist dies also auch noch heute möglich. Allerdings sollten sich Porsche-Besitzer trotzdem mit der Durchsetzung ihrer Rechtsansprüche beeilen, denn die fällige Entschädigungssumme sinkt mit jedem gefahrenen Kilometer.

Die Halter von illegal manipulierten Autos haben die Möglichkeit, ihr Fahrzeug an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben, um im Gegenzug eine Entschädigung zu erhalten, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Lediglich die bisherige Laufleistung müssen sie sich in Form einer sogenannten Nutzungsentschädigung von der fälligen Entschädigungssumme abziehen lassen. Ab dem Tag, an dem sich betroffene PKW-Halter juristisch gegen den Betrug wehren, stehen diesen allerdings auch Verzugszinsen zu, die die fällige Entschädigungssumme erhöhen.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich 

Weil Porsches Konzernschwester Audi die illegal manipulierten Diesel-Motoren entwickelt hat, die auch in Porsche-Fahrzeugen verbaut wurden, haftet Audi für die Porsche-Manipulationen. Entsprechende Klagen richten sich also im Normalfall gegen den Ingolstädter Hersteller Audi.

Für betroffene Verbraucher mit einer Rechtsschutzversicherung ist eine solche Abgasskandal-Klage risikofrei möglich. In diesem Fall muss lediglich die vertraglich vereinbarte Selbstbeteiligung bezahlt werden. Aber auch nicht-rechtsschutzversicherte Porsche-Besitzer können ihre Rechte ohne Risiko durchsetzen, indem diese auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers setzen.

Prozesskostenfinanzierer übernehmen die vollen Verfahrenskosten und beziehen lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab festgelegte Provision. Die Kanzlei Goldenstein berät betroffene Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

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